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Neuzulassungen: Automarkt bricht wieder ein

03.09.2020 13:00 Uhr
Neuzulassungen: Automarkt bricht wieder ein
251.044 Pkw wurden im August 2020 neu zugelassen, 20 Prozent weniger als im Vorjahr.
© Foto: Ingo Wagner/dpa/picture alliance

Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen ist im August um 20 Prozent zurückgegangen - die Corona-Krise ist laut VDA nicht der Hauptgrund. Entgegen dem allgemeinen Trend bewegen sich die Zulassungszahlen von Elektroautos auf Rekordniveau.

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Rund 20 Prozent weniger Pkw kamen im August im Vergleich zum Vorjahr auf die Straßen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Donnerstag mitteilte. Im Juli noch hatte sich der Automarkt erholt und nur ein Minus von 5,4 Prozent verzeichnet.

Grund für den Einbruch im August ist aus Sicht des Verbands der Automobilindustrie (VDA) vor allem, dass im September vergangenen Jahres eine Verordnung im Zusammenhang mit dem Prüfzyklus WLTP in Kraft getreten ist. Im August 2019 wurden deshalb möglichst viele Autos verkauft, die davon betroffen gewesen wären. Dieser Vorzieheffekt habe zu einem hohen Zulassungsniveau im vergangenen Jahr geführt, das in diesem Jahr nicht gehalten werden konnte. Zudem habe es in diesem August einen Arbeitstag weniger gegeben.

"Aber auch abgesehen von diesen Faktoren ist der Inlandsmarkt weiterhin schwach", teilte der VDA mit. In den ersten acht Monaten dieses Jahres wurden demnach 1,8 Millionen Neufahrzeuge zugelassen und damit rund ein Drittel weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Gewerbliche Zulassungen stark im Minus

251.044 Pkw wurden im August 2020 neu zugelassen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat zeigte sich ein Rückgang von 20,0 Prozent. Der Anteil der gewerblichen Zulassungen lag bei 61,9 Prozent (minus 26,3 Prozent), der der privaten Zulassungen bei 38,1 Prozent (minus 7,0 Prozent).

BMW (plus 15,2 Prozent) konnte bei den deutschen Marken einen zweistelligen Zuwachs in der Neuzulassungsstatistik verzeichnen, für Mini (plus 3,3 Prozent) wies die Statistik eine einstellige Steigerung aus. Alle weiteren deutschen Marken zeigten Rückgänge, welche bei Smart mit minus 71,1 Prozent am deutlichsten ausfielen, gefolgt von Porsche (minus 49,5 Prozent), Opel (minus 46,8 Prozent), Audi (minus 35,0 Prozent), Ford (minus 26,1 Prozent) und Mercedes (minus 3,7 Prozent). Mit einem Anteil von 17,5 Prozent war VW trotz eines Rückgangs (minus 16,9 Prozent) erneut die zulassungsstärkste Marke.

Bei den Importmarken legte Tesla (plus 453,7 Prozent) am stärksten zu, gefolgt von zweistelligen Zuwächsen bei Jeep (plus 40,3 Prozent), Nissan (plus 13,5 Prozent) und DS (plus 11,9 Prozent). Einstellige Zulassungssteigerungen erreichten Toyota (plus 8,9 Prozent), Honda (plus 1,4 Prozent) und Fiat (plus 1,0 Prozent). Deutliche Einbußen verzeichneten Jaguar (minus 69,0 Prozent), Dacia (minus 63,9 Prozent), Land Rover (minus 58,2 Prozent), Seat (minus 40,2 Prozent), Ssangyong (minus 39,0 Prozent), Suzuki (minus 34,4 Prozent) und Mazda (minus 34,1 Prozent). Skoda erreichte trotz einer Einbuße von 20,0 Prozent den größten Neuzulassungsanteil (6,2 Prozent) bei den Importmarken.

Rückgänge in fast allen Segmenten

Mit Ausnahme der Wohnmobile zeigten sich Rückgänge in allen Segmenten. Das Segment der Wohnmobile lag im August um 60,0 Prozent höher als im Vorjahresmonat und erreichte einen Anteil von 2,9 Prozent. Die SUVs waren mit 22,9 Prozent, trotz eines Rückgangs um 17,6 Prozent, das stärkste Segment, gefolgt von der Kompaktklasse, die einen Anteil von 20,5 Prozent bei einem Rückgang von 13,3 Prozent zum Vorjahresmonat auswiesen. Mit 63,7 Prozent fiel der Zulassungsrückgang bei den Mini-Vans am deutlichsten aus. Ihr Anteil betrug im August 1,4 Prozent.

47,0 Prozent der Neuwagen waren mit einem Benzinmotor ausgestattet (117.897/minus 38,8 Prozent), 27,7 Prozent waren Dieselfahrzeuge (69.416/minus 26,7 Prozent). Die alternativen Antriebsarten wiesen im Vergleich zum Vorjahresmonat teils dreistellige Zuwächse auf. Die Anzahl der Elektrofahrzeuge wuchs mit 16.076 Neufahrzeugen um 221,5 Prozent, ihr Anteil an den Neuzulassungen lag damit bei 6,4 Prozent. 46.188 Hybride wiesen einen Zuwachs von 132,7 Prozent mit einem Anteil von 18,4 Prozent aus, darunter 17.095 Plug-in-Hybride (plus 447,9 Prozent) und einem Anteil von 6,8 Prozent. Mit Flüssiggasantrieb waren 774 Pkw (minus 20,7 Prozent/0,3 Prozent) und 659 Pkw mit Erdgasantrieb (minus 7,2 Prozent/0,3 Prozent) ausgestattet.

Das Geschäft mit Gebrauchtwagen entwickelte sich im August mit einem Zuwachs von 3,9 Prozent (knapp 630.000 Pkw) gegenüber dem Vorjahresmonat weiter positiv. Mehr als 4,57 Millionen Besitzumschreibungen im bisherigen Jahresverlauf stellen jedoch nach wie vor einen Rückstand von minus 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum dar.

Insgesamt wurden im August 308.254 Kraftfahrzeuge (minus 16,7 Prozent) und 26.632 Kfz-Anhänger (plus 8,3 Prozent) neu zugelassen. 731.697 Kfz und damit 4,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat wechselten im August 2020 den Halter. Das Zulassungsplus bei den Besitzumschreibungen verteilte sich mit Ausnahme der Sattelzugmaschinen (1.133/minus 13,0 Prozent) und der Kraftomnibusse (630/minus 8,6 Prozent) auf alle Fahrzeugklassen. (ah/dpa)

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KOMMENTARE


F.C.

03.09.2020 - 17:29 Uhr

Die meisten Verbraucher wollen ja, aber die Zukunft ist ungewiss und das kann man gut verstehen. Gibt den Menschen genug zum leben und eine sichere Zukunft, dann wird auch kräftig konsumiert. Hat schon immer funktioniert und manche Länder machen es auch vor - aber von anderen lernen, nein, das will man nicht. Die Gesundheit ist das höchste gut, aber ich will nicht wissen, wie hoch die Sterbezahl wird wegen Existenzängsten -und Verlusten.


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