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Elektroauto-Boom in Deutschland: "Die Auftragsbücher sind voll"

12.08.2020 16:30 Uhr
Uwe Hochgeschurtz mit dem Bestseller Zoe.
© Foto: Renault Deutschland

Elektroautos erleben derzeit einen regelrechten Boom in Deutschland. Vor allem die Innovationsprämie treibt den Markt zu neuen Rekorden. Einer der großen Gewinner ist Renault.

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Renault Deutschland-Chef Uwe Hochgeschurtz sieht den Automarkt im Elektro-Zeitalter angekommen. "Der Juli war der entscheidende Monat für den Durchbruch der E-Mobilität in Deutschland. Die Auftragsbücher, nicht nur bei uns, sind voll", sagte der Geschäftsführer gegenüber der "Auto Bild". Corona habe viele Menschen zum Nachdenken gebracht. "Eine Folge ist, dass das Umweltbewusstsein zunimmt", so der Manager. Hinzu komme die höhere Umweltprämie und die Mehrwertsteuer-Senkung.

Mit Blick auf das Renault-Modellangebot erklärte Hochgeschurtz, dass der kleine Stromer Zoe jetzt 10.000 Euro attraktiver sei als vorher. "Die Prämie hat ihn zum Bestseller gemacht, wir haben im Juli 5.300 verkauft – so viele wie noch nie." Damit habe man sogar die Zahlen im Heimatmarkt Frankreich um 1.000 Stück übertroffen.

Der Automanager fordert nun einen weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur: "Es ist doch nichts Neues, dass Deutschland ein überreguliertes Land ist. Die Prozesse müssen schneller werden", zitiert ihn die Autozeitschrift. Doch die Anzahl der Ladestationen nehme zu. Deutschland habe schon 27.000 Ladepunkte.

Die im Zuge der Corona-Krise erhöhte "Innovationsprämie" treibt den deutschen Elektroauto-Markt aktuell auf Rekordniveau. Im Juli wurden bundesweit 35.955 E-Fahrzeuge neu zugelassen. Das waren 288 Prozent mehr batteriebetriebene Autos, Plug-In-Hybride und Brennstoffzellenfahrzeuge als im Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn gab es ein Wachstum um 128 Prozent auf 129.934 Einheiten. Der Anteil am Gesamtmarkt liegt bei 8,5 Prozent (2019 rund drei Prozent). (rp)


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KOMMENTARE


Concessionnaire

12.08.2020 - 17:15 Uhr

Einer der größten Gewinner ist Renault. Der große Verlierer ist das Händlernetz! Warum: Der Importeur speist den Handel im gewerblichen Geschäft mit Rahmenabkommen oder Liefervereinbarung (also fast alle!) mit 1,5% Restmarge ab. Das ist nicht einmal kostendeckend. Das Privatgeschäft wird nachhaltig von Carwow etc. zerstört. Hier bieten wenige Händler den Zoe den Privatkunden mit Großkundenkonditionen an. Und das mit voller Deckung von Renault (Stichwort: "revisionsfreies Jahr"). Der Rest schaut in die Röhre bzw. wird bei der nächsten Revision mit Rückbelastungen geschröpft. Renault ist durch seine Vertriebspolitik dabei, das Händlernetz zu zerstören. Ob durch Inkompetenz oder durch kurzfristige Fokussierung auf einfach zu realisierende Boni sei dahingestellt ... die Rechnung wird noch kommen ...


Ulli

13.08.2020 - 07:40 Uhr

Angesichts der Prämie ist es kein Wunder, dass viele, die eine Lademöglichkeit zu Haus haben, jetzt den Schritt wagen wollen. Das Renault davon profitiert, liegt wohl auch daran, dass die Händler darauf eingestellt sind. Ich wollte einen VW-E-Up zur Probefahrt haben, um zu testen, ob die täglichen 200 km Autobahn zur Arbeit damit machbar sind. Rein rechnerisch könnte es wegen der Autobahn-Strecke knapp werden. Also über das zentrale VW-Portal bei meinem Händler vor Ort eine probefahrt gebucht, doch nichts passierte. Als der Termin verstrich, ohne dass sich jemand meldete, rief ich dann beim Händler an. Der sagte mir, man hätte keinen E-Ups für Probefahrten. Ok, also dann bei Mobile.de nach einem VW-Händler geschaut, der auch E-Ups aktuell zum Verkauf hat. Dort dann die Auskunft, dass man so ein Fahrzeug nur für kurze Probefahrten rausgibt. Na danke, da braucht man sich nicht zu wundern, wenn man keine Autos verkauft.


gringo

13.08.2020 - 09:15 Uhr

Ist ja super, wenn man für 0 Euro monatlich Leasingautos verhöckert und dann stolz Zulassungszahlen berichtet. Wer den Schaden in 3 Jahren hat, interessiert niemanden. Sehr nachhaltig! Und keiner berichtet über das.


wowo

14.08.2020 - 07:36 Uhr

Ja toll Herr Hochgeschurtz, sagt ein (noch) ZOE-Begeisterter. Nur wenn man von mehreren Renault-Händlern auf gut Deutsch zum Verlassen des Hauses aufgefordert wird, aus welchen Gründen auch immer, sollte der Laden sofort geschlossen werden! Oder ist das etwa üblich bei Renault? So wollte ich gerne eine Probefahrt in LM mit o.Fz. absolvieren, obwohl mind. 5 Fz a.d.Hof standen, wurde ich abgewiesen mit der Begründung und dementsprechender Mine: "habe i. m. kein Rotes KZ. zur Verfügung" Dabei wollte ich dort sofort den Kaufvertrag unterzeichnen. Noch Fragen? Also Toyota, Kia u.a ... machen es sicher besser. ww


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