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Neues Werk: Volkswagen drückt in China aufs Tempo

25.09.2013 10:08 Uhr
Neues Werk: Volkswagen drückt in China aufs Tempo
Volkswagen expandiert weiter massiv in China.
© Foto: Jörg Sarbach/dapd

Der chinesische Automarkt boomt ungebrochen – und die Wolfsburger eröffnen im Reich der Mitte ein Werk nach dem anderen. Auch die Pläne für ein Billig-Auto kommen voran.

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Volkswagen expandiert massiv auf dem weltgrößten Automarkt in China. Bei der Eröffnung eines neuen Werkes in Foshan in der südchinesischen Boomregion Guangdong kündigte VW-China-Chef Jochem Heizmann am Mittwoch an, dass die derzeit geplante Kapazität der neuen Produktionsstätte von 300.000 Autos "in etwa vier Jahren" schon wieder verdoppelt werde.

Europas größter Autobauer erwarte in diesem Jahr "zweistelliges Wachstum" in China, sagte Vorstandsmitglied Heizmann. Der chinesische Gesamtmarkt werde sich zwar künftig etwas abschwächen, aber in den nächsten fünf Jahren weiter um etwa fünf bis sieben Prozent jährlich zulegen. Da will der Konzern mithalten oder schneller wachsen. "Unser Ziel ist es, den Marktanteil von 20 oder 21 Prozent mindestens zu halten", sagte Heizmann.

Die Volkswagen-Pläne für ein preisgünstiges "Budget-Auto" für etwa 6.000 bis 8.000 Euro machten auch "große Fortschritte", doch sei noch nichts entschieden. Der Preis liege fest, doch müssten die Kosten noch gesenkt werden, sagte Heizmann. "Daran arbeiten wir gerade." Ob das lokal produzierte Billigauto, das erst in China auf den Markt kommen soll, als Volkswagen oder unter anderer Marke laufen werde, ist nach seinen Worten ebenfalls noch nicht beschlossen.

Experte skeptisch

Viele ausländische Hersteller versuchten sich mit Billigautos, aber ohne gute Ergebnisse, gab sich Jia Xinguang, Chefanalyst von China Automotive Industry Consulting, skeptisch. "Wenn das Auto um die 50.000 Yuan kosten soll, muss die Ausstattung einfach sein." In China sei das schwer zu verkaufen. Chinesische Hersteller böten meist sehr viel Ausstattung. Wollte Volkswagen da mithalten, "ist der Preis nicht mehr attraktiv", sagte der Experte. Jüngere Kunden seien auch anspruchsvoll: "Sie kaufen nicht gerne billiges Zeug. Volkswagen sollte sehr vorsichtig sein."

Ungeachtet der leichten konjunkturellen Abkühlung in der zweitgrößten Wirtschaftsnation boomt das Autogeschäft in China ungebrochen. Bis 2018 könnte der VW-Konzern vier Millionen Autos im Jahr in China verkaufen, sagte Heizmann. Im vergangenen Jahr waren es 2,8 Millionen. "Wir sind sehr erfolgreich in China." Im den ersten acht Monaten wuchs der VW-Absatz im Reich der Mitte um 17,9 Prozent und damit schneller als der gesamte Markt mit einem Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

"Gespiegelte" Fabrik für Golf und A3

Um die Kapazität in dem neuen Werk in Foshan, einer bedeutenden Industrie- und Handelsmetropole im Perfluss-Delta, zu verdoppeln, wird die gerade eröffnete Fabrik praktisch "gespiegelt" und daneben noch einmal errichtet. Volkswagen hat das Werk mit seinem Joint-Venture-Partner First Automotive Works (FAW) gebaut. Als erstes Modell läuft der Golf 7 vom Band. Bis Jahresende soll auch der Audi A3 folgen.

Die neue Produktionsstätte nahe der Provinzhauptstadt Guangzhou ist wichtiger Teil der Südchina-Strategie, in der wirtschaftlich blühenden Region noch stärker Fuß zu fassen. Außer in den Süden, wo die Japaner traditionell stark waren, expandiert Volkswagen auch in den Westen. Erst Ende August war ein neues Werk in Ürümqi in der Region Xinjiang in Nordwestchina eröffnet worden.

Eine weitere Autofabrik in Ningbo in der östlichen Küstenprovinz Zhejiang soll bis Jahresende die Produktion aufnehmen. Das vierte neue Fahrzeugwerk wird in Changsha (Provinz Hunan) in Zentralchina entstehen und soll 2015 starten.

Mehr Anteile am Joint-Venture

In den Verhandlungen mit dem chinesischen Autobauer FAW über eine Verlängerung des 2016 auslaufenden Kooperationsvertrags will Volkswagen auch eine Erhöhung seiner Anteile von bisher 40 Prozent erreichen. "Wir führen gute Diskussionen darüber", meinte Heizmann. China erlaubt maximal nur eine Beteiligung ausländischer Autobauer von 50 Prozent. (dpa)

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