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Modellrechnung: Elektroautos verringern Hitze in der Stadt

19.03.2015 15:00 Uhr
Ladesäulen in Peking: mehr E-Autos, weniger Hitze
© Foto: picture alliance / dpa

Kein Gestank und wenig Feinstaub: Diese Vorteile von E-Autos sind allgemein bekannt. Forscher verweisen nun auf einen weiteren Effekt – auch er ist der Gesundheit von Städtern zuträglich.

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Elektroautos heizen Städte einer Modellrechnung zufolge weniger auf als herkömmliche Fahrzeuge. Sie geben weniger Wärme an die Umgebung ab, dadurch verringert sich der städtische Hitzeinsel-Effekt, schreiben Canbing Li von der Hunan University im chinesischen Changsha und seine Kollegen in der Fachzeitschrift "Scientific Reports". Auf diese Weise könne der Stromverbrauch von Klimaanlagen erheblich reduziert werden.

Das Team um Li errechnete den möglichen Effekt für Peking: Würden alle Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, die 2012 in der chinesischen Hauptstadt fuhren, durch Elektrofahrzeuge ersetzt, verringere sich die Sommerhitze im Durchschnitt um 0,94 Grad. Neben den Fahrzeugen tragen in der Rechnung auch die Klimaanlagen zur Verringerung bei, da sie in geringerem Maße für Abkühlung sorgen müssen. Damit wiederum verbrauchen die Anlagen der Stadt täglich gut 14 Millionen Kilowattstunden weniger Strom. Die Wissenschaftler leiten daraus eine tägliche Einsparung von fast 10.700 Tonnen Kohlendioxid ab.

Von Elektrofahrzeugen profitierten folglich sowohl das lokale Klima in der Stadt – geringere Hitze – als auch das weltweite Klima – geringerer Kohlendioxidausstoß, schreiben die Forscher. Sie betonen dies vor dem Hintergrund, dass die schnelle und umfassende Einführung von E-Mobilen umstritten ist: "Elektrofahrzeuge kosten mehr und verursachen bei ihrer Herstellung mehr Umweltverschmutzung als herkömmliche Fahrzeuge."

Strom aus erneuerbaren Energien

Tatsächlich kam eine andere Studie im Dezember 2014 zu dem Ergebnis, dass Elektroautos schädlicher für das Klima sein können. Dies wäre der Fall, wenn der Strom für die E-Mobile in Kohle- und anderen herkömmlichen Kraftwerken erzeugt würde. Zur Verringerung der Umweltverschmutzung tragen demzufolge nur Elektrofahrzeuge bei, deren Energie aus Wind-, Wasser-und Solarkraft stammt, hieß es in den "Proceedings" der US-nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS). Von den nicht erneuerbaren Energien würden nur Erdgaskraftwerke die Ökobilanz verbessern.

Obwohl die meisten Hersteller inzwischen Elektroautos im Angebot haben, bleibt ihre Verkaufszahl in Deutschland gering. Im Jahr 2014 wurden 8.522 Stromer neu zugelassen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt im Januar mitteilte. Hinzu kamen 27.435 Hybridfahrzeuge. Im gleichen Zeitraum waren insgesamt mehr als drei Millionen Pkw neu zugelassen worden. Der geringe E-Auto-Anteil ist nach Einschätzung des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) auch auf die derzeit niedrigen Benzinpreise zurückzuführen. VDA-Präsident Matthias Wissmann forderte von der Bundesregierung umfangreiche Investitionen, um der Technologie zum Durchbruch zu verhelfen. (dpa)

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