General Motors und Peugeot Citroën scheinen sich näherzukommen. Wie mehrere amerikanische und französische Medien berichteten, könnte der Opel-Mutterkonzern schon in den nächsten Tagen seinen Einstieg beim angeschlagenen französischen Rivalen verkünden. Ziel ist es offenbar, in Europa gemeinsam stärker aufzutreten – vor allem gegenüber Branchenprimus Volkswagen.
Unklar scheint aber noch, welchen Anteil GM erwerben könnte. Die französische Wirtschaftszeitung "Les Echos" berichtete am Dienstag von fünf Prozent, das "Wall Street Journal" und die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg von bis zu sieben Prozent. Bei ihren Informationen beriefen sich die Medien auf eingeweihte Personen; die Konzerne selbst äußerten sich nicht.
Die französische Regierung hatte Gespräche über eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen in der vergangenen Woche bestätigt. Damals war aber noch nicht davon die Rede, dass GM sich auch an PSA Peugeot Citroën beteiligen könnte. Das würde die Allianz auf eine festere Basis stellen und ein Gegengewicht zum Volkswagen-Konzern schaffen, der mit seinen Marken wie VW, Audi, Skoda und Seat weite Teile des europäischen Markts beherrscht.
Hintergrund der Allianzpläne sind die Probleme von Peugeot Citroën und der GM-Tochter Opel beziehungsweise deren britischer Schwestermarke Vauxhaul. Die Autohersteller kämpfen mit rückläufigen Verkäufen infolge der Schuldenkrise vor allem in Südeuropa, hohen Kosten und Überkapazitäten in ihren Werken. Das führte zu hohen Verlusten.
Gemeinsame Entwicklung von Autos und Antrieben
Bei der Zusammenarbeit soll es nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa aus Branchenkreisen unter anderem um die gemeinsame Entwicklung von Autos und Antriebssystemen gehen. Damit könnten sich beide Seiten die hohen Kosten teilen und gegenseitig von ihrem Know-How profitieren.
Frank Liermann
Jens Uwe Hirtz
Schröder
U. Kersten