Volkswagen Pkw richtet seinen deutschen Vertrieb neu aus. Die Kernmarke des Autokonzerns bündelt ihre Einheiten für Vertrieb, Marketing und Service in einer neuen Gesellschaft. Zudem soll es künftig eine markenübergreifende Digitalsparte geben. Mit der Neuaufstellung wolle man nicht nur das Geschäfts- und Steuerungsmodell optimieren und die Effizienz deutlich steigern, teilte der Hersteller am Montag mit. Auch die optimale Vorbereitung auf neue Geschäftsaktivitäten, die Digitalisierung der Marke sowie die ab 1. April 2020 gültigen Händlerverträge gehörten zu den Zielen.
"Die Zusammenarbeit mit dem Handel verändert sich, Online- und Direktvertrieb wachsen in ihrer Bedeutung. Kunden erwarten eine lückenlose, individualisierte Betreuung über den gesamten Kaufprozess", sagte Holge Santel, Leiter Vertrieb und Marketing Deutschland, in Wolfsburg. Die steigende Anzahl neuer Kontaktpunkte und der direkten Interaktionsmöglichkeiten mit Kunden erforderten eine erhöhte Flexibilität und große Agilität. Angestrebt werde ein schnelleres, schlagkräftigeres und schlankeres Zusammenarbeiten.
Die neue VW NSC GmbH entsteht aus der Zusammenlegung des Fahrzeugvertriebs der Volkswagen AG und dem Service Deutschland der Volkswagen Vertriebsbetreuungsgesellschaft mbH. Nach der Integration des Servicegeschäfts in die Gesellschaft wird aus den bisherigen Einheiten Digitale Retail Systeme aus der VW VG mbH und der LDB Analytics Services GmbH die "Digital GmbH" gegründet. Diese Sparte soll künftig als markenübergreifender Dienstleister an den Standorten Wolfsburg und Berlin die gesamte Wertschöpfungskette von der Datenhaltung und -analyse über die Entwicklung sowie den Betrieb von Softwareprodukten für den Handel abdecken.
Nur noch vier Regionalstandorte
Weitere Maßnahme: Die heute sieben separaten Sales-Regionen der Volkswagen AG und Service-Regionen der VW VG mbH werden an den vier Standorten Wedemark (Nord), Köln (West), Ludwigsfelde (Ost) und München (Süd) konzentriert. Erste Schritte hin zur neuen Struktur sollen laut Santel im September 2020 erfolgen. Bis Ende 2023 verspricht sich der Autobauer in Summe Einsparungen von 20 Prozent.
Details zu Kürzungen beim Personal nannte VW nicht. "Der Stellenabbau findet sozialverträglich entlang der demographischen Kurve statt. Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben", betonte Santel. Für die Transformationsphase stehe man im engen Austausch mit dem Betriebsrat. (rp)