Der französische Autobauer PSA Peugeot Citroën steht kurz vor dem Verkauf von 75 Prozent seiner profitablen Logistik-Tochter Gefco für 800 Millionen Euro an die staatliche russische Eisenbahngesellschaft RZD. Man habe exklusive Verhandlungen begonnen, teilte der Konzern am Donnerstag in Paris mit. Vor dem Verkauf solle die Tochter, die 2011 knapp 3,8 Milliarden Euro Umsatz machte und operativ 233 Millionen Euro verdiente, allerdings noch 100 Millionen Euro Dividende an PSA zahlen.
Die Tochter regelt nicht nur die Logistik der PSA-Autosparte, sondern soll ab 2013 auch die der General-Motors-Tochter Opel übernehmen. Durch den Teilverkauf könne Gefco seine Expansionsstrategie in China, Indien, Lateinamerika vorantreiben und sein Wachstum in Osteuropa - vor allem in Russland - beschleunigen, hieß es. An der Unternehmensführung solle sich nichts ändern, auch der Hauptsitz solle in Frankreich bleiben.
Ende vergangener Woche hatte sich bereits abgezeichnet, dass die russische RZD das höchste Angebot für Gefco abgegeben hatte. Peugeot hatte im Februar den Verkauf von Unternehmensteilen angekündigt, darunter auch den von Gefco. Der französische Autokonzern steckt derzeit in der Klemme und kämpft mit Überkapazitäten und hohen Schulden. (dpa)