Der französische Autokonzern PSA Peugeot Citroën steckt tief in den roten Zahlen. Einbrechende Verkäufe sorgten im ersten Halbjahr für einen Verlust von 819 Millionen Euro. Dieser fiel höher aus als erwartet, wie das Unternehmen am Mittwoch in Paris mitteilte. PSA kündigte am Mittwoch ein Sparprogramm in Höhe von 1,5 Milliarden Euro bis 2015 an, das die Konzernleitung ebenfalls am Mittwoch mit Gewerkschaftsvertretern erörtern will. Im ersten Halbjahr 2011 hatte Europas zweitgrößter Autobauer noch schwarze Zahlen in Höhe von 806 Millionen Euro geschrieben.
Der Konzernumsatz sank um mehr als fünf Prozent auf 29,55 Milliarden Euro, die Zahl der verkauften Autos um 13 Prozent. PSA kämpft mit der Konjunkturschwäche wegen der Schuldenkrise in Südeuropa, wo PSA traditionell einen Großteil seiner Geschäfte macht. In seinem Ausblick geht PSA von einem weiteren achtprozentigen Schrumpfen des europäischen Marktes aus.
"Der Sparplan wird uns bis Ende 2014 die Rückkehr zum finanziellen Gleichgewicht erlauben", sagte Konzernchef Philippe Varin. Ziel sei auch eine stärkere Präsenz auf den Wachstumsmärkten in China oder Lateinamerika. "Die Allianz mit General Motors wird uns eine Beschleunigung unserer Strategie ermöglichen», betonte er. PSA hatte im Frühjahr eine Allianz mit dem Opel-Mutterkonzern geschmiedet. Beide Konzerne wollen künftig gemeinsam Autos entwickeln und gemeinsam einkaufen. Das soll milliardenschweren Einsparungen zeitigen, die sich aber erst in einigen Jahren zeigen werden.
PSA steht in der Kritik der linken Regierung in Paris wegen des geplanten Abbaus mehrerer tausend Arbeitsplätze. Die französische Regierung hat am Mittwoch einen Hilfsplan für die angeschlagene Automobilbranche verkündt, der eine starke Förderung umweltfreundlicher Autos vorsieht. (dpa)