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Konzernspitze: Winterkorn soll bis Ende 2018 VW-Chef bleiben

02.09.2015 14:52 Uhr
Martin Winterkorn soll bis Ende 2018 Vorstandschef bei Europas größtem Autobauer Volkswagen bleiben.

Martin Winterkorn sitzt bei Volkswagen wieder fest im Sattel. Den Machtkampf mit Firmenpatriarch Piëch hat der Konzernboss überstanden, jetzt soll sein Vertrag verlängert werden.

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Nach seinem Sieg im Machtkampf an der VW-Spitze steht Martin Winterkorn vor einer weiteren Amtszeit als Chef von Europas größtem Autohersteller. Das Aufsichtsratspräsidium sprach sich für eine Vertragsverlängerung mit dem 68 Jahre alten Manager bis Ende 2018 aus, wie VW am Mittwoch in Wolfsburg mitteilte. Erst im Frühjahr hatte Winterkorn ein wochenlanges Machtgerangel mit dem inzwischen abgetretenen Chefaufseher Ferdinand Piëch überstanden. Und auch bei dessen Nachfolge dürfte es bald Bewegung geben.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, der für das Land im VW-Kontrollgremium sitzt, rechnet mit einer raschen Entscheidung zur Nachfolge an der Aufsichtsratsspitze. "Diese Frage wird sicher auch bald beantwortet werden", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. "Ich gehe davon aus, dass dies noch in diesem Jahr sein wird."

Zuvor hatte der VW-Konzern die Planungen für einen neuen Vertrag mit Winterkorn öffentlich gemacht. Über den 2016 auslaufenden Vertrag hinaus wäre Winterkorn damit noch zwei weitere Jahre im Amt. Bei Winterkorns vorangegangener Vertragsverlängerung 2011 hatte das Unternehmen den Manager noch für weitere fünf Jahre an sich gebunden. Das neue Angebot soll Winterkorn in der Aufsichtsratssitzung am 25. September unterbreitet werden.

Der gebürtige Schwabe, der Metallkunde und Metallphysik studierte, begann seine Karriere 1977 bei Bosch in Stuttgart. Vier Jahre später wechselte er zur VW-Tochter Audi nach Ingolstadt und ist seitdem im Konzern. Seit 2007 ist er Steuermann von Volkswagen.

"Der richtige Mann"

"Professor Martin Winterkorn ist der richtige Mann an der Spitze von Volkswagen, gerade auch im Hinblick auf die Herausforderungen der kommenden Jahre", betonte Weil. Der derzeitige VW-Aufsichtsratschef Berthold Huber und Betriebsratschef Bernd Osterloh sprachen jeweils von einem "Erfolgsweg", den VW unter Winterkorns Führung beschritten habe.

Nach einer Empfehlung des Präsidiums gilt die Zustimmung des Aufsichtsrates als so gut wie sicher. Der innerste Führungszirkel habe sich einstimmig für ein entsprechendes Angebot an Winterkorn ausgesprochen, hieß es. Winterkorn ist momentan der bestbezahlte Dax-Manager und hatte 2014 Bezüge in Höhe von fast 16 Millionen Euro erhalten.

Er war zuletzt aber beim einstigen VW-Patriarchen Piëch in Ungnade gefallen. "Ich bin auf Distanz zu Winterkorn", war der damalige Chefaufseher im April vom "Spiegel" zitiert worden. Insidern zufolge soll Piëch Winterkorns Ablösung betrieben haben. Doch Winterkorn entschied den Machtkampf am Ende für sich, Piëch und seine Frau Ursula legten ihre Aufsichtsratsposten nieder.

Unruhiges Fahrwasser

Winterkorn nahm anschließend einen großangelegten Konzernumbau in Angriff. Unter anderen sollen die einzelnen Marken und Regionen in der Volkswagen-Gruppe mehr Verantwortung bekommen.

Gemeinsam mit dem künftigen Chefkontrolleur wird Winterkorn den Konzern durch schwierige Zeiten steuern müssen. Der wichtige Absatzmarkt China schwächelt seit mehreren Monaten – eine Folge der Sorgen um die chinesische Konjunktur. In den USA, wo die VW-Verkäufe zuletzt wieder in Fahrt gekommen waren, hatte der Konzern am Dienstag wieder ein sattes Absatzminus verkünden müssen.

Volkswagens Schwäche in den Vereinigten Staaten war dem Vernehmen nach einer von Piëchs Kritikpunkten an der Arbeit Winterkorns. Auch in der LKW-Sparte sehen Beobachter Handlungsbedarf. (dpa)

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