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Keine Staatshilfe: Saab vor dem endgültigen Aus

25.11.2009 08:45 Uhr
Saab verlässt Insolvenzverfahren
Eine Saab-Pleite gilt nach dem gescheiterten Verkauf an Koenigsegg als wahrscheinlichste Lösung.
© Foto: Saab/AHO-Montage

Die Insolvenz des Autobauers gilt nach dem gescheiterten Verkauf an Koenigsegg als wahrscheinlichste Lösung – zumal die schwedische Regierung nicht aktiv werden will. Kommt der Retter jetzt aus China?

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Schweden richtet sich auf das endgültige Aus von Saab ein, hofft aber auf Rettung aus China in letzter Minute. Nach dem überraschenden Platzen der Verkaufsverhandlungen zwischen dem US-Mutterkonzern General Motors (GM) und dem kleinen heimischen Sportwagenbauer Koenigsegg hieß es am Mittwoch in Stockholmer Kommentaren und aus den USA übereinstimmend, dass eine Insolvenz die wahrscheinlichste Lösung sei. Schwedens Wirtschaftsministerin Maud Olofsson erklärte, eine Rettung werde nun "mit jedem Tag schwerer". Die Regierung werde von sich keine gesonderten Aktivitäten entwickeln. Der GM-Aufsichtsrat in Detroit will am kommenden Dienstag über Saab beraten. Dabei stehen auch die Pläne für die GM-Tochter Opel auf der Tagesordnung, die die US-Mutter nach monatelangen Verkaufbemühungen nun selbst weiterführen will. Für das schwedische Unternehmen gibt es nach GM-Angaben keine neuen Kaufinteressenten. Der chinesische Autokonzern BAIC, der finanziell hinter der gescheiterten Saab-Übernahme durch Koenigsegg stand, teilte aus Peking lediglich mit, dass man weiter "globale Ambitionen" habe. In Stockholm meinten Beobachter, dass entweder eine direkte Übernahme durch BAIC oder den ebenfalls chinesischen Autokonzern Geely denkbar sei. Geely verhandelt bereits mit Ford in den USA über die Übernahme von Volvo, dem größeren der beiden schwedischen Autohersteller (wir berichteten). Saab beschäftigt als einer der kleinsten Serienfertiger von Autos 3400 Menschen. Saab-Konzernchef Jan-Åke Jansson wollte im Rundfunk nicht sagen, wie lange sich das Unternehmen mit seinen extrem niedrigen Verkaufszahlen über Wasser halten kann. Für 2009 wird ein Absatz von weniger als 50.000 Wagen erwartet. EU-Veto zu Kredit Als Auslöser für das Abspringen von Koenigsegg gilt in Stockholm die lange herausgezögerte und bis zuletzt nicht erteilte EU-Zustimmung zu einem Kredit über 600 Millionen Dollar (400 Millionen Euro). Beobachter hatten aber seit Beginn der Übernahmeverhandlungen mit GM an dem Projekt wegen fehlender Finanzstärke gezweifelt. Saab steht seit Ende Februar unter Gläubigerschutz. (dpa)

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KOMMENTARE


S.Kutschko

26.11.2009 - 09:24 Uhr

Europa ähnelt sich immer mehr dem Russland nach 1917: es wird von Komissaren regiert, die nach Belieben schalten und walten! Überall, wo die Rettung eines ehrbaren Unternehmens vermasselt wird, steht der Brüsseler Selbstbedienungsladen dahinter. Die Menschen in betroffenen Ländern können die EU-Komission nicht abwählen und den nationalen Regierungen sind die Hände gebunden. Vorschlag: streicht die Diäten von Abertausenden Eurokraten zusammen! Dann wird es bestimmt genug Geld geben, um nicht nur Saab zu retten.


Hans Henning Malmendier

26.11.2009 - 10:11 Uhr

Wie war das damals mit Borgward? Banken und deren Spekulanten haben auch dieses Unternehmen vom Markt verschwinden lassen. Wieso schaut Schweden und seine Regierung hier tatenlos zu? Volvo wird dann wohl auch Historie werden. Schweden's Autoliebhaber werden sich auf irgenwelche chinesichen Plagiate einstellen müssen.


Holger Brockmann

26.11.2009 - 10:47 Uhr

Nun gut; daß das mit Koenigsegg eine Luftnummer zu sein schien, konnte man sich wohl ausrechnen. Und wenn der Markt Saab nicht mehr will, macht es nach 20 Jahren Dauerverlust wohl wirklich keinen Sinn mehr, die Marke am Leben zu erhalten. Aller Sentimentalität zum Trotze. Frage: Wer von denen, die sich ggf. an meiner Stellungnahme anstoßen, fahren Saab oder wären bereit, einen Saab zu kaufen ?


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