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Jahresbilanz 2022: Audi glänzt mit Rekordgewinn

16.03.2023 12:06 Uhr | Lesezeit: 3 min
Getarnter Prototyp eines Audi Q6 e-tron
Mit dem seriennahen Audi Q6 e-tron starten die Vier Ringe in die größte Modelloffensive ihrer Geschichte.
© Foto: Audi

Die Versorgung mit Bauteilen läuft in der Autoindustrie wieder besser. Audi rechnet mit einem deutlichen Zuwachs bei den Verkaufszahlen bei weiterhin hohen Preisen. Aber die Kosten und China machen Sorgen.

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Die Volkswagen-Tochter Audi hat im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn eingefahren, ist beim Ausblick für das laufende Jahr aber vorsichtig. Dank voller Auftragsbücher sollen die Verkaufszahlen und der Umsatz deutlich steigen, aber die Gewinnmarge dürfte sinken, sagte Finanzvorstand Jürgen Rittersberger am Donnerstag in Ingolstadt. Höhere Material-, Rohstoff- und Lohnkosten und ein sinkender Anteil profitabler Oberklassefahrzeuge an den Verkaufszahlen sorgten für Gegenwind.

Audi peilt einen Anstieg der Auslieferungen auf 1,8 bis 1,9 Millionen Autos und des Umsatzes auf 69 bis 72 Milliarden Euro an. Die Umsatzrendite dürfte aber von 12,2 Prozent auf 9 bis 11 Prozent sinken. Das Betriebsergebnis, das im vergangenen Jahr um 40 Prozent auf den Rekord von 7,55 Milliarden stieg, dürfte damit zwischen 6,2 und 7,9 Milliarden Euro landen. Fast ein Jahr müssen Käufer derzeit auf einen neu bestellten Audi warten. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen nur 1,6 Millionen Autos ausgeliefert - so wenige wie zuletzt im Jahr 2013.

Umsatz auf Rekordwert gestiegen

Aber dank hoher Preise, des hohen Anteils teurer Fahrzeuge und der erstmaligen Einbeziehung des Luxusautohersteller Bentley in die Audi-Bilanz stieg der Umsatz um 16 Prozent auf den Rekordwert von 61,75 Milliarden Euro. Sorgen macht Vorstandschef Markus Duesmann der Absatz seiner E-Autos im größten Markt China: Die Elektrifizierung im dortigen Premium-Segment beschleunige sich, aber die Verkäufe von Audi "haben uns nicht zufriedengestellt", sagte er. Der Gesamtabsatz in China fiel um 8 Prozent auf 647.000 Autos. Audi habe dort im Januar "einen eher holprigen Start" gehabt, im Februar sei es besser gelaufen, sagte Rittersberger.

Den Ergebnisbeitrag der in China gebauten Audis bezifferte er auf 1,2 Milliarden Euro. Große Hoffnung setzt Duesmann in die neue E-Auto-Fabrik von Audi in Changchun, die ab 2024 Autos auf der neuen Oberklasse-Elektro-Plattform PPE bauen soll. Die in der Audi-Bilanz erfassten Marken Bentley, Lamborghini und Ducati trugen 1,4 Milliarden Euro zum Betriebsergebnis bei. Rohstoffsicherungsgeschäfte sorgten für weitere 0,8 Milliarden. Unter dem Strich machte die VW-Tochter einen Rekordgewinn von 7,12 Milliarden Euro nach Steuern. Rund 55.000 Audi-Beschäftigte in Deutschland sollen eine Ergebnisbeteiligung erhalten. Für einen Facharbeiter betrage sie gut 8.500 Euro, teilte das Unternehmen mit.

Im Herbst: Q6 e-tron neu auf dem Markt

Weltweit beträgt der Anteil der E-Autos am Audi-Absatz erst sieben Prozent. Im Gegensatz zum Vorreiter BMW und zu Mercedes-Benz nannte Duesmann für Audi keine Zielgröße für das laufende Jahr. Im Herbst will Audi mit dem Q6-etron konzernweit das erste Fahrzeug auf der neuen Oberklasse-Elektro-Plattform PPE auf den Markt bringen, die Audi mit Porsche zusammen entwickelt hat. Der Q6-etron wird das erste E-Auto aus dem Stammwerk Ingolstadt sein. Audi werde auch ein vollelektrisches Einstiegsmodell unterhalb des gut 50.000 Euro teuren Q4-etron anbieten, sagte Duesmann.

Ob es, wie vom Betriebsrat gefordert, als A3-Nachfolger in Ingolstadt gebaut wird und ab wann, ließ der Vorstandschef offen. Für die Zeit bis Ende 2025 kündigte er insgesamt 20 neue Audi-Modelle an, die Hälfte davon voll elektrisch.

Ob Audi ein Werk in den USA baut, ist offen. "Wir entscheiden das im Verlauf dieses Jahres", sagte Duesmann. In den USA sank der Audi-Absatz vergangenes Jahr auf 187.000 Autos, also knapp zwölf Prozent vom weltweiten Absatz. Volkswagen hat soeben für den Konzern ein neues Werk in South Carolina angekündigt, in dem Pick-ups der neuen Submarke "Scout" gebaut werden sollen.


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KOMMENTARE


Micha

16.03.2023 - 17:20 Uhr

und die Händler gehen am Stock ……ohne Worte


M. Geßler

17.03.2023 - 11:56 Uhr

Und wie viel Kurzarbeitergeld hat die Audi AG im selben Zeitraum kassiert? Ich weiß, Mercedes, BMW und Porsche machen es nicht anders. Trotzdem finde ich das Betrug am Steuerzahler. Ich bin der Meinung, dass eine Firma, die zum Jahresende einen Gewinn ausweist, das Kurzarbeitergeld in voller Höhe an den Staat zurückzahlen müsste. Was passiert, wenn das nicht gemacht wird? Die Mitarbeiter durch höhere Sonderzahlungen, der Vorstand durch höhere Boni und die Aktionäre durch bessere Kurse und höhere Dividende. Und wer hat´s bezahlt? Jeder von uns.... Mein Ziel ist es aber nicht, hier eine Neiddebatte zu führen. Ich hätte nur gerne mehr Gerechtigkeit in diesem System. Und das wäre soooo einfach zu bewerkstelligen, wenn der politische Wille da wäre. Warum traut sich keine Partei an dieses Thema heran? Zu viel Lobbydruck aus der Wirtschaft?


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