Der japanische Autoriese Toyota bekommt die Folgen des Inselstreits zwischen Japan und China zu spüren. Japanischen Medienberichten vom Freitag zufolge will der Branchenprimus die Produktion in dem Riesenreich drastisch um rund 50 Prozent gegenüber der ursprünglichen Planung drosseln. Angesichts der antijapanischen Stimmung in China habe Toyota im September schätzungsweise nur die Hälfte dessen absetzen können was geplant war, meldete die gewöhnlich gut informierte japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei".
Toyota plane außerdem im November keine Autos seiner Luxusmarke Lexus in die benachbarte zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt zu exportieren. Die Beziehungen zwischen den beiden asiatischen Wirtschaftsmächten ist wegen eines wieder aufgebrochenen Streits um unbewohnte Inseln im Ostchinesischen Meer auf den tiefsten Stand seit Jahren gefallen. In China war es deswegen zu antijapanischen Massenprotesten und Aufrufen zum Boykott japanischer Waren gekommen.
Toyota produzierte laut japanischen Medien im vergangenen Oktober rund 79.000 Autos in China. Der monatliche Ausstoß belaufe sich auf durchschnittlich 80.000 Fahrzeuge. Angesichts der steigenden Lagerbestände in Folge des sinkenden Absatzes könnte sich Toyotas Plan, in diesem Jahr eine Million Autos in China zu verkaufen, zerschlagen, hieß weiter. Im Vorjahr waren es 900.000 Wagen gewesen. (dpa)