Die deutschen Autohersteller beurteilen ihre aktuelle Situation wieder besser, blicken aber skeptischer in die Zukunft. Der vom Münchner Ifo-Institut erstellte Indikator für die aktuelle Lage der Autobauer stieg im Juni um 5,8 auf 23,6 Punkte, wie die Wirtschaftsforscher am Dienstag mitteilten. "Die Autohersteller können weiterhin hohe Verkaufspreise durchsetzen", sagte Ifo-Experte Oliver Falck. Zudem bewerteten sie den Auftragsbestand positiver und hofften, die Produktion in den kommenden Monaten auszuweiten. Sogar neues Personal soll eingestellt werden.
Der Blick in die Zukunft ist allerdings deutlich skeptischer: Der Indikator der Erwartungen fiel um 31,5 Punkte auf 9,8. "Das EU-Parlament hat für das Verbrenner-Aus in Europa im Jahre 2035 gestimmt. Ford hat sich gegen den Produktionsstandort Saarlouis entschieden und wird Elektroautos in Valencia produzieren. Und es herrscht weiterhin ein großer Mangel an wichtigen Vorprodukten. Das alles drückt die Erwartungen", sagte Falck.
Bei den Zulieferern ist die Stimmung deutlich schlechter: Der Index für die aktuelle Lage sank um 5,6 Punkte auf 2,5, der für die Aussichten um 14,1 auf minus 33,1. Bei ihnen ist der Auftragsbestand gesunken, und sie erwarten, die Produktion einzuschränken.