Auf die deutschen Hyundai-Händler kommen große Herausforderungen zu. Das wurde auf dem Händlertag am Samstag in Hannover deutlich. Dort übergab Werner Frey offiziell das Steuer der deutschen Importorganisation an den neuen Präsidenten, den Koreaner Jung Kook Bae. Der 50-Jährige war zuletzt als Präsident des Hyundai Motor East Europe Regional Headquarters in Kiew für den Konzern tätig. Und auch der deutsche Geschäftsführer wurde vorgestellt: Markus Schrick (51) wird allerdings erst am 1. März 2012 den Posten übernehmen (wir berichteten).
So gab denn auch Bae die Marschrichtung für Hyundai in Deutschland vor: Bis 2015 will die Marke hierzulande einen Marktanteil von fünf Prozent erreichen (2011: 2,74 Prozent). In diesem Jahr sollen es 90.000 Zulassungen werden. Das ist kein großer Schritt, denn Hyundai hat schon 2011 mit 86.866 Zulassungen ein Rekordergebnis hingelegt und mit rund 17 Prozent fast doppelt so stark zugelegt wie der Gesamtmarkt (plus 8,8 Prozent). Entscheidender Unterschied soll aber sein, dass Hyundai Motor Deutschland die Verkäufe jetzt überwiegend mit selbst importierten Fahrzeugen machen will. Bisher waren rund 25 Prozent der Zulassungen hierzulande EU-Fahrzeuge, die aus anderen Ländern kommend die Statistik schönten. Dagegen will Präsident Bae nun effektiv vorgehen.
Drei neue Modelle, die 2012 auf den deutschen Markt kommen, sollen dabei helfen, die Verkäufe zu steigern: Mit dem i30, der in Hannover gezeigt wurde, will die Marke in der Golf-Klasse angreifen. Der i20 und der Santa Fé sollen ebenfalls für Furore sorgen. "New thinking, new possibilities" ("neue Denke, neue Möglichkeiten") lautete das Motto des Händlertages: Das Händlernetz soll "entwickelt", Verkäufe an gewerbliche Kunden und Flotten verstärkt, die Kundenzufriedenheit gesteigert und das Markenimage weiter verbessert werden. Letzteres soll vor allem durch das erneut starke Engagement bei der Fußball-Europameisterschaft 2012 geschehen.
Fokus auf dem qualitativen Wachstum
Wie stark der koreanische Konzern ist, zu dem Hyundai Motor Deutschland durch die Übernahme der Importgesellschaft von der Frey-Gruppe nunmehr gehört, wurde den Händlern mit einer Präsentation eindrucksvoll vor Augen geführt: Vor zehn Jahren hatte sich der Hersteller zum Ziel gesetzt zu den fünf größten Autobauern der Welt zu gehören. Dieses Ziel ist jetzt erreicht. Deswegen sind neue Ziele nötig. Der Fokus soll zukünftig mehr auf qualitatives Wachstum gelegt werden. Hyundai will sich als "Lebenspartner für Automobile und mehr" positionieren, erläuterte Celine Jeon. Das nötige Geld dafür ist da: Ein Rekordabsatz von mehr als vier Millionen Autos hat Hyundai Motor 2011 den höchsten Gewinn in der Firmengeschichte beschert: Der Überschuss betrug umgerechnet 5,5 Milliarden Euro.
Was das für die Hyundai-Händler im Detail bedeutet lesen Sie in AUTOHAUS 4/2012, das am 20. Februar erscheint.
Hyundai-Händlertag 2012
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