Ein Rekordabsatz von mehr als vier Millionen Autos hat Hyundai Motor 2011 den höchsten Gewinn in der Firmengeschichte beschert. Der Überschuss kletterte im Jahresvergleich um 35,1 Prozent auf 8,1 Billionen Won (5,5 Milliarden Euro), wie der südkoreanische Hersteller am Donnerstag berichtete. Der Umsatz legte um 16,1 Prozent auf 77,8 Billionen Won zu. Hyundai belegt zusammen mit dem Schwesterunternehmen Kia Motors Rang fünf der größten Autobauer. Auch in diesem Jahr wollen die Korea-Schwestern der Konkurrenz in Europa, Asien und Amerika das Fürchten lehren.
Hyundai überschritt im vergangenen Jahr mit knapp 4,06 Millionen verkaufter Fahrzeuge zum ersten Mal die Vier-Millionen-Schwelle. Der Absatz stieg um 12,4 Prozent. Für dieses Jahr peilt das Unternehmen einen Anstieg von 5,7 Prozent auf 4,29 Millionen Autos an. Kia-Hyundai wollen 2012 erstmals die Sieben-Millionen-Marke bei den Autoverkäufen knacken – nach 6,6 Millionen im Vorjahr. Im vergangenen Jahr lag General Motors mit rund neun Millionen an der Spitze. VW kam konzernweit auf 8,2 Millionen Stück.
Im Schlussquartal 2011 steigerte Hyundai den Gewinn um 38 Prozent auf rund zwei Billionen Won. Der Umsatz wuchs um 10,7 Prozent auf 20,5 Billionen Won.
Nach einer aggressiven Expansion im Ausland in den vergangenen Jahren profitierte Südkoreas Branchenführer vom steigenden Absatz in etablierten Märkten wie den USA und Europa wie auch aufstrebenden Ländern wie China. Auch in Südkorea stiegen 2011 die Verkaufszahlen. In diesem Jahr will Hyundai den Angaben zufolge seine dritte Fabrik in China in Betrieb nehmen und die Serienproduktion von Kleinwagen in Brasilien starten. Außerdem hat Hyundai Auslandsfabriken in den USA, Indien, Tschechien, Russland und der Türkei.
Härterer Konkurrenzkampf erwartet
Trotz der Zuwächse äußerte sich Hyundai angesichts des globalen wirtschaftlichen Umfelds besorgt. Der globale Abschwung und die Schuldenkrise in Europa könnten das Verkaufswachstum in diesem Jahr belasten, hieß es. Der Wettbewerb mit den US-Autoherstellern in den Märkten für kleine und mittelgroße Wagen werde sich voraussichtlich verschärfen. Auch die japanischen Unternehmen würden neue Modelle auf die Märkte bringen.
Allerdings sehen die Südkoreaner die Krise in Europa auch als Chance, um den eigenen Marktanteil zu erhöhen. Ziel sei es, in diesem Jahr den Absatz von Hyundai in Europa um 15,4 Prozent auf 465.000 Autos zu steigern. In den USA soll ein Anstieg von 4,5 Prozent auf 675.000 Autos, in China um 6,8 Prozent auf 790.000 Fahrzeuge erreicht werden. (dpa)