Um die Umweltauswirkungen und Nachhaltigkeit von neuen Fahrzeugen besser zu analysieren, erweitert die Initiative Green NCAP (New Car Assessment Programme) ihre Prüfmethoden um eine Lebenszyklusanalyse (LCA) für Fahrzeuge. Zu den Emissionen von Treibhausgasen, Schadstoffausstoß und Energieverbrauch des Antriebs wie bisher fließen noch die Emissionen, die etwa bei der Produktion, Nutzung und Recycling der Fahrzeuge, Reifen oder Batterien über die gesamte Lebensdauer anfallen, in die Bewertung mit ein. Für die seit 2019 untersuchten 61 Fahrzeuge hat Green NCAP rückwirkend eine LCA erstellt. Die Ergebnisse sind noch nicht Bestandteil der Green NCAP-Sternebewertung, können jetzt aber unter www.greenncap.com abgerufen werden.
Die LCA machen deutlich, dass Gesamttreibhausgasemissionen und der Primärenergiebedarf zu verschiedenen Zeitpunkten des Lebenszyklus je nach Antriebssystem, Energieträger und anderen Faktoren variieren. So hat etwa die Masse des Fahrzeugs – egal ob E-Auto oder Verbrenner - einen großen Einfluss auf die Emissionen. Je weniger Masse desto weniger Emissionen werden über die gesamte Lebensdauer ausgestoßen. Im nächsten Schritt will Green NCAP eine interaktive LCA-Plattform bereitstellen, auf der Verbraucher ihre individuellen Parameter wie etwa der Strommix eingeben können.
Bei der LCA legt Green NCAP eine Fahrzeuglebensdauer von 16 Jahren und eine Gesamtfahrleistung von 240.000 Kilometern zugrunde. Die Berechnungen basieren auf dem durchschnittlichen Energie- und Materialmix der 27 EU-Mitgliedstaaten und des Vereinigten Königreichs. Andere Umweltauswirkungen von Schadstoffemissionen wie NOx, SO2 und Feinstaub sowie deren Folgewirkungen wie Versauerung, Ozonbildung und Humantoxizität werden wie der Wasserbedarf nicht berücksichtigt.