In der Debatte über eine Förderung für Elektroautos steht ein weiteres Treffen zwischen Bundesregierung und Autobranche bevor. BMW-Chef Harald Krüger werde sich bald mit Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) beraten, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstagabend aus Branchenkreisen. Es sei der ausdrückliche Wunsch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Schäuble gewesen, dass ein gemeinsames Konzept bei einem weiteren Treffen weiterentwickelt werde. Zuvor hatte das "Handelsblatt" (Freitag) darüber berichtet. Schäuble lehnt bisher eine Prämie als Kaufanreiz ab, SPD und CSU hingegen sind dafür. Im Gespräch sind 5.000 Euro.
Nach einem ersten Spitzentreffen am Dienstag hatte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) angekündigt, bis März solle ein Handlungsrahmen mit der Autoindustrie entwickelt werden. Dazu zählten der Ausbau des Ladenetzes, die Batterie-Produktion sowie "Instrumente zur Verbesserung der Marktentwicklung". Die Bundesregierung will die Konzerne in die Pflicht nehmen.
Krüger solle nun als Vertreter der Autobranche ein verbessertes Konzept präsentieren, berichtete das "Handelsblatt". Ein BMW-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Das Finanzministerium war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland ist weiter schwach. Die Bundesregierung hält dennoch am Ziel von einer Million Elektroautos bis 2020 auf deutschen Straßen fest. Als Hauptprobleme gelten neben vergleichsweise hohen Preisen für E-Autos die geringere Reichweite und das noch löchrige Netz an Ladestationen. (dpa)