Autovermieter wollen ihre Kunden besser behandeln. Das geht aus einer freiwilligen Selbstverpflichtung hervor, die die Branche auf Druck der EU-Kommission eingegangen ist. Die fünf führenden Mietwagen-Unternehmen Avis, Europcar, Enterprise, Hertz und Sixt versichern darin, ihre Geschäftspraktiken an die EU-Verbraucherschutzvorschriften angepasst zu haben. Die Politik hatte Besserung gefordert, nachdem sich zwischen 2010 und 2016 die Zahl der Beschwerden über Autovermieter bei den europäischen Verbraucherzentren verdoppelt hatte. Zuletzt lag sie bei 2.000 Fällen.
Die Selbstverpflichtung enthält detaillierte neue Bedingungen, von denen Kunden profitieren sollen. So müssen im angekündigten Gesamtpreis alle unvermeidbaren Kosten enthalten sein. Das gilt in Ländern mit Winterreifenpflicht etwa für die Kosten passender Pneus. Die Beschreibung der wichtigsten Vermieterdienstleistungen muss in verständlicher Sprache verfasst sein, Informationen über zusätzliche Versicherungen sollen eindeutig aufgeführt sein. Zudem werden transparente Betankungsregeln versprochen. Verbraucher sollen außerdem stets die Möglichkeit haben, das Fahrzeug vollgetankt zurückzubringen. In der Regel ist das günstiger als der kostenpflichtige Tankservice der Vermieter.
Bei Schäden soll es nun ein eindeutiges Verfahren für die Kontrolle des Fahrzeugs geben. Den Kunden werden Gründe und Nachweise für etwaige Schäden vorgelegt, bevor sie zur Kasse gebeten werden. Außerdem hat der Verbraucher die Möglichkeit, die Angaben des Vermieters anzufechten.
Ob die Branche ihrer Selbstverpflichtung nachkommt, bleibt abzuwarten. Die EU-Kommission kündigt eine weiterhin genaue Beobachtung des Marktes an. Auch die Gepflogenheiten von Vermittlern und sonstigen Autovermietungsfirmen sollen überprüft werden. (Holger Holzer/SP-X)
RM