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Fahrbericht Ford Kuga Facelift: Größerer Kühler, kleinerer Diesel

19.10.2016 10:23 Uhr
Ford hat den Kuga geliftet.
© Foto: Ford

Das Kompakt-SUV Kuga ist nach dem Focus Fords meistverkauftes Modell. Damit das auch nächstes Jahr so bleibt, erfährt der VW-Tiguan-Konkurrent zum Jahresbeginn 2017 ein Facelift.

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Von Michael Gebhardt/SP-X

Mit schon fast 17.000 verkauften Einheiten in diesem Jahr spielt der Kuga eine große Rolle für Ford; nur der Focus verkauft sich noch besser. Damit die Zahlen auch weiterhin so erfreulich ausfallen, erfährt das geräumige 4,52-Meter-SUV Anfang 2017 ein Facelift – natürlich mit den üblichen optischen Verjüngungsmaßnahmen an Front und Heck, einem neuen Dieselmotor und einem überarbeiteten Infotainment-System. Am Einstiegspreis ändert sich dagegen nichts, der liegt auch künftig bei 23.300 Euro.

Wer sich für das Basis-Modell entscheidet, fährt mit einem 88 kW / 120 PS starken 1,5-Liter-Turbo-Benziner vom Hof und hat immer ein Radiosystem mit großem Bildschirm, elektrische Fensterheber, Tempomat und Klimaanlage an Bord. Außerdem lässt sich die Lehne der 60:40 geteilten Rückbank immer in der Neigung verstellen. Der schwächste Otto fährt, wie sein stärkerer 150-PS-Bruder, ausschließlich mit Frontantrieb und Sechsgang-Schaltgetriebe vor, den Verbrauch gibt Ford bei beiden mit durchschnittlich 6,2 Litern an. Die dritte Ausbaustufe des Anderthalb-Liter-Motors kommt auf 134 kW / 182 PS und verfügt stets über Allradantrieb und eine Sechsgang-Wandlerautomatik. Die schluckt allerdings reichlich Leistung: Mit 10,1 Sekunden dauert der Standarsprint vier Zehntel länger als beim schwächeren Bruder. Der Normverbrauch steigt dafür auf 7,4 Liter.

Allen drei Benzinern stehen nicht gerade üppige 240 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung. Die von uns gefahrene 150-PS-Version (0-100 km/h: 9,7 Sekunden, Vmax 195 km/h) wirkt damit wenig spritzig; der Griff zum Schalthebel ist beim Überholen obligatorisch. Allerdings reicht die Kraft auf leicht feuchter Straße locker aus, um die angetriebene Vorderachse in Schwierigkeiten zu bringen – hier könnte der nicht erhältliche Allradantrieb wertvolle Dienste leisten. Selbst bei gemütlicher Fahrt zeigt sich das frontgetriebene SUV ziemlich durstig: Knapp unter zehn Liter Verbrauch bescheinigt uns der Bordcomputer.

Die drei angebotenen Selbstzünder-Varianten haben nahezu die gleichen Leistungswerte wie die Benziner. Neuerdings schöpft auch der ebenfalls nur mit Frontantrieb erhältliche Einstiegs-Diesel (88 kW / 120 PS, ab 27.150 Euro) seine Kraft aus 1,5 Liter Hubraum. Die mittlere Variante (110 kW / 150 PS) fährt weiterhin mit zwei Liter Brennraum vor und ist wahlweise mit 2x4- oder 4x4-Antrieb erhältlich. Wer sich für die 2.000 Euro teure, nur bei Bedarf eingreifende Allradtechnik entscheidet, kann zusätzlich ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe (1.800 Euro) ordern. Diese Wahl hat man auch beim 132 kW / 180 PS starken Top-Diesel (ab 34.050 Euro), der seine Kraft immer über alle vier Räder auf die Straße schickt. Den Verbrauch der kultivierten Selbstzünder gibt Ford mit 4,4 bis 5,2 Liter an.

ST-Linie für mehr Sportlichkeit

Bis auf den Basis-Otto ist mit dem Facelift die neue Ausstattungslinie ST-Line (ab 30.600 Euro) für alle Motoren erhältlich. Dem sportlichen Anspruch wird optisch durch spezielle Stoßfänger und Seitenschweller Ausdruck verliehen, außerdem sind 18-Zöller Serie. Die ST-Line-Modelle liegen einen Zentimeter tiefer, sind etwas straffer abgestimmt als ihre Brüder und die direkte Lenkung wurde noch etwas nachgeschärft. So überzeugt das ohnehin agile SUV mit einer Extra Portion Verbindlichkeit und Präzision – ohne dass der Komfort leidet. Nur über Querfugen rollt der ST-Line etwas hölzerner als die anderen Versionen. Wer mehr Wert auf Luxus als auf Dynamik legt, kann zukünftig statt der ST-Line auch die auf edle Optik getrimmte Vignale-Edition (ab 36.450 Euro) bestellen.

Im Innenraum, wo Fahrer und Beifahrer immer noch auf etwas kleinen, dafür aber ziemlich hoch montierten Sesseln mit nur mäßigem Seitenhalt Platz nehmen, sticht vor allem das neue Sync-3-Infotainmentsystem ins Auge. Wie das Standarddisplay ist leider auch der Touchscreen leicht zurückversetzt in der mit reichlich Hartplastik ausgekleideten Mittelkonsole montiert. Das erschwert die Bedienung und man kommt öfters aus Versehen auf die vorgelagerten Tasten. Das System selbst überzeugt dagegen mit einfacher Logik und auch Smartphones lassen sich über Apple CarPlay oder Android Auto problemlos anbinden.

Doch nicht nur in Sachen Infotainment ist der überarbeitete Kuga auf dem aktuellen Stand, sondern auch bei den Fahrerassistenzsystemen: Er warnt vor Fahrzeugen im Toten Winkel, versucht Auffahrunfälle selbstständig zu vermeiden, schubst sich zurück auf die Spur, wenn er leicht abdriftet, knipst das Fernlicht automatisch an, ermahnt den Fahrer zur Pause, wenn der übermüdet wirkt und hält auf Wunsch den Abstand zum Vordermann konstant. Serienmäßig allerdings ist davon nichts. Ebenfalls nur auf der Aufpreisliste zu finden – und zwar für jede Ausstattungsvariante – sind Komfortextras wie Xenon-Licht, Sitz- und Lenkradheizung, Panoramadach oder die elektrisch bestätigte Heckklappe.


Ford Kuga (2017)

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