BMW hat zum Jahresauftakt erneut mehr Autos verkauft, aber wegen eines höheren Anteils an Kompaktwagen und des stärkeren Eurokurses einen Rückgang bei Umsatz und Betriebsergebnis hinnehmen müssen. Nur dank eines besseren Finanzergebnisses blieb unter dem Strich dennoch mehr übrig. BMW-Vorstandschef Harald Krüger sagte am Dienstag: "Entscheidend ist für uns nicht der kurzfristige Erfolg, sondern nachhaltiges und profitables Wachstum." Er bekräftigte das Ziel, Absatz, Umsatz und Betriebsergebnis dieses Jahr leicht zu steigern.
Zu schaffen macht dem Münchner Autokonzern vor allem die geringere Nachfrage auf dem bislang lukrativen US-Markt, die Normalisierung in China und der harte Wettbewerb im Premiumsegment. BMW steigerte seinen Absatz im ersten Quartal dank der höheren Nachfrage in Europa und Asien um fast sechs Prozent auf 558.000 Autos. Aber während die Nachfrage nach kleinen BMW-Modellen und dem Mini wuchs, sanken die Verkaufszahlen bei teuren und besonders profitablen Modellen wie dem 5er, 6er und X5. Außerdem drückte die Abschwächung der britischen und chinesischen Währungen die Erlöse.
Der Umsatz sank nach Unternehmensangaben leicht um 0,3 Prozent auf 20,85 Milliarden. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern nahm um 2,5 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro ab. Analysten hatten etwas mehr erwartet. Im Autogeschäft blieben 9,4 Prozent vom Umsatz als operativer Gewinn hängen, 0,1 Prozentpunkte weniger als ein Jahr zuvor.
Finanzsparte brummt
Die Zahl der Beschäftigten stieg im Vergleich zum Vorjahr um 5.000 auf rund 123.000 Mitarbeiter, und die Forschungs- und Entwicklungskosten legten wegen der Aufwendungen für Elektromobilität und autonomes Fahren deutlich zu. Weil mehr Kunden Kredit- und Leasingverträge abschlossen, vor allem in China, verdiente BMW aber mit Finanzdienstleistungen mehr. Der Quartalsüberschuss kletterte um acht Prozent auf 1,64 Milliarden Euro.
BMW wolle einschließlich der Marke Mini im laufenden Jahr seine Führungsrolle in der Oberklasse verteidigen und auch bei alternativen Antrieben und beim automatisierten Fahren die Nummer eins werden, sagte Krüger. Im ersten Quartal hatte Mercedes-Benz mehr Autos verkauft als die Marke BMW (wir berichteten). In China erwartet der BMW-Konzern ab Mai Impulse durch den dort produzierten X1, und in den USA soll die Erweiterung der Produktionskapazität für die X-Modelle im Werk Spartanburg ab Sommer für mehr Schwung sorgen. (dpa)
Interessent
N.Eutrum