Toyota stellt als erster großer Hersteller die erwartete Erholung des deutschen Automarktes in diesem Jahr infrage und verabschiedet sich von seiner bisherigen Mittelfristplanung für Deutschland. "Ich halte inzwischen 3,1 Millionen Neuzulassungen für realistischer als 3,2 Millionen in Deutschland, sagte Toyota-Deutschland-Chef Alain Uyttenhoven dem "Handelsblatt" Mittwoch. Der Verband der Automobilindustrie hatte dagegen noch wenige Tage zuvor die Prognose von 3,2 Millionen Pkw-Neuzulassungen in Deutschland bekräftigt, nach 3,15 Millionen im Vorjahr. "Es hängt viel davon ab, wie sich der Monat September entwickelt. Aber bisher gibt es keinen Anzeichen dafür, dass es eine positive Wende geben wird", sagte Uyttenhoven. Der Toyota-Manager sieht kaum mehr Chancen, das ursprünglich anvisierte Ziel von Toyota noch zu erreichen, im Jahr 2012 etwa 200.000 Fahrzeuge in Deutschland zu verkaufen. Das erscheine momentan unrealistisch, sagte der Belgier, der seit April an der Spitze des Deutschlandsgeschäfts von Toyota steht. Als die Prognose gemacht wurde, hätten alle Experten noch ein Volumen von 3,8 Millionen Fahrzeugen für den deutschen Markt zugrunde gelegt. Beim Toyota-Ziel von fünf Prozent Marktanteil in Deutschland für 2010 soll es dagegen bleiben. Die Schwäche des deutschen Marktes schlägt sich auch in den Büchern der Toyota Deutschland GmbH nieder. "Es könnte schwer werden, dieses Jahr schwarze Zahlen zu schreiben", sagte Uyttenhoven. Bereits im vergangenen Jahr war der Vorsteuergewinn der Japaner von 20,8 Millionen Euro auf 1,4 Millionen Euro eingebrochen und der Umsatz um 19 Prozent zurückgegangen. (dpa)
Ernüchterung: Toyota glaubt nicht mehr an Erholung des Marktes

Der japanische Autobauer stellt als erster großer Hersteller die erwartete Erholung des deutschen Automarktes in diesem Jahr infrage und verabschiedet sich von seiner bisherigen Mittelfristplanung für Deutschland.