Mit der Freigabe von Patenten macht Renault seine Löschhilfe für Batteriebrände nun auch dem Wettbewerb zugänglich. Dabei geht es um den sogenannten "Fireman Access", eine Art Löschklappe, die der französische Autohersteller gemeinsam mit der Feuerwehr entwickelt hat.
Kernelement ist eine Glasscheibe auf dem Batteriegehäuse, die durch den Druck des Löschwassers entfernt werden kann und so dem Löschmittel den Weg ins Innere des Akkus frei gibt. So soll sich das thermische Durchgehen des Energiespeichers mit vergleichsweise geringem Wassereinsatz verhindern lassen – laut Renault ist nur rund ein Zehntel der üblichen Menge nötig.
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Das sogenannte thermische Durchgehen ("thermal runaway") erschwert das Löschen von E-Autobränden. Einmal in Gang gekommen, speist der Brand sich wie bei einer Kettenreaktion selbst, ohne dass etwa Sauerstoff von außen nötig ist. Erschwerend kommt hinzu, dass im Gehäuse alle für den Brand nötigen Elemente vorliegen; das mit Benzin chemisch verwandte Elektrolyt, das entfernt der Holzkohle ähnliche Graphit und der häufig aus organischem Material bestehende Separator. Der Brand ist dabei durch das umfassende Batteriegehäuse aus Metall von außen schwer zu erreichen.
Wie bei Verbrenner-Pkw nutzt die Feuerwehr auch beim E-Auto Wasser zum Löschen und Kühlen. Um das Löschmittel in den Akku-Pack zu bekommen, werden etwa spezielle Löschlanzen oder – wie von Renault – Löschzugänge genutzt. Ein einheitlicher Standard existiert bislang nicht; die Feuerwehr weiß also im Zweifel weder, ob ein bestimmtes Pkw-Modell über einen Zugang verfügt, noch wo dieser liegt.