Der wegen seiner Rolle im Dieselskandal in den USA verurteilte Ex-Volkswagen-Manager Oliver Schmidt ist wieder auf freiem Fuß. Die Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Lüneburg habe einen entsprechenden Beschluss nach der zur Hälfte verbüßten Haftstrafe erlassen, bestätigte eine Sprecherin des Gerichts am Mittwoch in Lüneburg. Damit sei die Vollstreckung der Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über Schmidts Freilassung berichtet. Schmidts Rechtsanwalt Alexander Sättele bestätigte, dass Schmidt am Mittwoch aus dem Gefängnis freikam.
Schmidt war 2017 als angeblicher Mittäter bei VWs Abgasmanipulationen in den USA zu sieben Jahren Gefängnis und 400.000 Dollar Geldstrafe verurteilt worden und vergangenen Herbst nach Deutschland ausgeliefert worden.
Der Manager war laut US-Anklage von Februar 2012 bis März 2015 in leitender VW-Funktion mit Umweltfragen in den USA betraut und soll angeblich die Justizbehörden bei ihren "Dieselgate"-Ermittlungen getäuscht haben. Das FBI hatte den Deutschen am 7. Januar 2017 vor dem Rückflug von einem Florida-Urlaub in die Heimat geschnappt. Ob mit Schmidt ein Drahtzieher oder eher ein Bauernopfer verurteilt wurde in dem Skandal, der dem VW-Konzern schon rund 32 Milliarden Euro an Kosten verursacht hat, ist bis heute nicht ganz klar. (dpa)