Tesla will in Deutschland das große Rad drehen. Dafür werde der US-Autobauer viel Geld investieren, erklärte Mitbegründer und Unternehmenschef Elon Musk in dieser Woche in München und Berlin. "Deutschland ist ein Land, das Automobiltechnik schätzt und daher extrem wichtig für uns ist. Es ist ein entscheidender Schritt für Tesla, dass das Model S zur Markteinführung in Deutschland von den Kunden so gut angenommen wird."
Musk nannte drei Entwicklungen, die der Oberklasse-Limousine Model S zum Durchbruch in der Heimat von BMW, Mercedes und Audi verhelfen sollen: eine flächendeckende Ladeinfrastruktur, ein besserer Service und mehr Leistung. Im November startet der Hersteller mit der Installation sogenannter "Supercharger"-Stationen für die Elektroautos. Die für Tesla-Kunden kostenlosen Schnellladestationen sollen zunächst an den Autobahnverbindungen München – Stuttgart, München – Zürich sowie Köln – Frankfurt aufgestellt werden.
Tesla plant, das Netz zügig auszubauen. Musk: "Bis Ende März 2014 sollen 50 Prozent von Deutschland mit Schnellladestationen abgedeckt sein, bis Ende 2014 werden es 100 Prozent sein." Der Ladevorgang an einem der 135-kW-Supercharger dauert nach den Angaben rund 30 Minuten. Die Stationen seien künftig allen Autofirmen zugänglich, betonte der Manager.
Für besseren Kundendienst wollen die US-Amerikaner außerdem die Anzahl ihrer Service-Center rapide erhöhen. Fünf neue Standorte in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Stuttgart will das Unternehmen in diesem Jahr noch eröffnen. Das Ziel: Bis Ende 2014 sollen 80 Prozent der Deutschen im Umkreis von maximal 100 Kilometern eines Service Centers leben.
Leistungspaket für Schnellfahrer
Als Zusatzausstattung für den hiesigen Markt kündigte Musk ferner ein "High-Speed-Performance Upgrade" an. "Die Entwicklung des Model S war von Anfang an mit dem ehrgeizigen Ziel verbunden, in jedem Land der Welt das beste Auto zu sein. In Deutschland erfordert dies auch ein höchstes Maß an Performance auf der Autobahn", sagte er. Das Gratis-Paket, das auch nachgerüstet werden kann, solle Spitzengeschwindigkeiten von bis knapp über 200 km/h ermöglichen.
Seit August vertreibt der amerikanische Hersteller das Model S auf dem deutschen Markt. Die Limousine beeindruckt dank 85-kWh-Akku mit einer Reichweite von 500 Kilometern, kostet allerdings auch gut 80.000 Euro. Tesla hat nach eigenen Angaben bereits mehr als 15.000 Exemplare an Kunden in 31 Ländern ausgeliefert. Im Gesamtjahr will der Hersteller 21.000 Fahrzeuge absetzen. 2014 sollen es 40.000 Einheiten werden. (mid/sp-x/rp)
autofan1+