Nach dem Einstieg von Daimler will der italienische Motorradbauer MV Agusta noch stärker auf Märkten im Ausland angreifen. "Wir prüfen im Moment die Potenziale", kündigte Geschäftsführer Giovanni Castiglioni der in Stuttgart an. "Kernmärkte für uns sind Deutschland, die USA, Brasilien und auch Japan." MV Agusta sei zwar bereits international aufgestellt, wolle aber in die genannten Märkte weiter vordringen.
Die Schwaben hatten vor einigen Wochen angekündigt, über ihre Tuningtochter AMG mit 25 Prozent bei dem Edel-Motorradbauer aus dem norditalienischen Varese einzusteigen. Beide Seiten wollen auch bei Marketing und Vertrieb zusammenarbeiten. Konkret könnten dann etwa Maschinen von MV Agusta zusammen mit Mercedes-Sportwagen beim Händler stehen.
"Wir wollen unsere Umsätze verdoppeln", kündigte der MV-Agusta-Chef an. In fünf bis sieben Jahren sollen die Erlöse ihm zufolge dann bei etwa 200 Millionen Euro im Jahr liegen. Die Italiener wollen in diesem Jahr bis zu 9000 Maschinen verkaufen. Eine Option für Daimler, den 25-Prozent-Anteil aufzustocken, gibt es Castiglioni zufolge derzeit aber nicht. "Das ist eine gute Balance für beide Seiten", betonte er. "Es gibt keine Abmachung, den Anteil zu erhöhen." (dpa)