Continental-Chef Nikolai Setzer hält die teils enorm gestiegenen Kosten metallischer Rohstoffe für eine große Herausforderung der Autobranche - zusätzlich zum chronischen Mangel an Elektronik-Chips. "Die Rohmaterialkosten spielen schon eine Rolle, auch da müssen wir partnerschaftlich mit unseren Kunden Lösungen finden", sagte der Vorstandsvorsitzende des Dax-Konzerns aus Hannover am Dienstag auf einer Branchenkonferenz des 'Handelsblatts". Der Zulieferer spüre durchaus Preissprünge bei Aluminium, das etwa in hydraulischen Bremssystemen verwendet werde. "Als Gesamtkonzern benötigen wir Aluminium in geringeren Mengen als andere. Aber eine Knappheit gibt es, das ist keine Frage. Im Moment können wir das noch managen."
Ähnliches gelte für das Leichtmetall Magnesium, sagte Setzer. Bei dem Element dominiert China die Produktion. Im Zusammenhang mit neuen Kontrollen des Energie- und Stromverbrauchs beschränkte Peking die Förderung. Der Deutschen Rohstoffagentur zufolge haben die Magnesiumpreise für Lieferungen aus der Volksrepublik seit dem vergangenen Jahr stark angezogen.
Setzer sieht auch in der Versorgungskrise bei Halbleiter-Bauteilen keinen Grund zur Entwarnung. "Es geht darum, die Lieferketten in der aktuellen Situation so gut es geht zu managen", sagte er. "Natürlich helfen immer Sicherheitsbestände und eine gewisse Größe. Aber es sind auch ein besserer Austausch und eine verlässlichere Planung nötig." Verträge mit Chipproduzenten müssten genauer abgestimmt werden. Die Lieferengpässe, die inzwischen viele Branchen ausbremsen, dürften laut Setzer bis weit ins kommende Jahr anhalten.
Der Hochlauf der Elektromobilität sei durch die fehlenden Chips jedoch nicht gefährdet, schätzt der Conti-Chef. Hier gelte "mindestens das Gleiche wie für den Verbrenner und die allgemeinen Fahrzeuge". Halbleiter seien an vielen Stellen verbaut.