Fahrassistenzsysteme sollen das Autofahren sicherer machen. Damit die Systeme in jeder Situation sicher und zuverlässig reagieren, müssen sie im Vorfeld umfangreich getestet werden. Auf dem Dekra-Citykurs wurde nun ein neuer Bauabschnitt eröffnet, der sich eben genau diesem Test der Fahrassistenzsysteme widmen soll. "Die Mobilität von Morgen, mit zunehmend vernetzten und automatisierten Fahrzeugen lebt davon, dass die entsprechenden Systeme vor ihrer Zulassung auf Herz und Nieren geprüft werden", erklärt Dekra-Deutschlandchef Guido Kutschera vor diesem Hintergrund.
Rund 15.000 Tests müssen Kameras, Radar und Co. über sich ergehen lassen, bevor sie in einem Serienfahrzeug verbaut werden dürfen. Gemeinsam mit Herstellern, Zulieferern und dem Fraunhofer Institut hat man daher an einem Layout gefeilt, mit dem sich viele Test-Szenarien abdecken und beliebig häufig wiederholen lassen.
Reproduzierbare Test-Szenarien
Mit flexiblen Markierungen, Großflächen mobiler Infrastruktur, simulierter Randbebauung und rund 300 Meter Straßenbahnschienen, lassen sich nun die unterschiedlichsten Szenarien des innerörtlichen und teils überörtlichen Verkehrs auf rund 80.000 Quadratmeter nutzbarer Asphaltfläche darstellen. "In Kombination mit hochmodernen Testmethoden können wir künftige Fahrzeuge in nahezu beliebig komplexe Situationen bringen, um ihre automatisierten Fahrfunktionen der maximalen Test-Herausforderung auszusetzen", fasst Uwe Burckhart, Leiter Test und Event am Dekra- Lausitzring, die Situation zusammen. Mehr als 80 Prozent aller realen Unfallszenarien lassen sich damit abbilden.
Dekra-Lausitzring 2023
BildergalerieIn sogenannten Schwarmtests sollen bis zu zwölf bewegte Objekte im Umfeld des Testfahrzeugs eingesetzt werden, um Fußgänger oder andere Fahrzeuge zu simulieren. Weil diese zentimetergenau gesteuert werden können, lässt sich ein und derselbe Test beliebig oft reproduzieren. Systeme und Funktionen lassen sich so unter jeweils gleichen Bedingungen testen.
Zukunftspläne am Dekra-Lausitzring
Luft nach oben sieht man auf Seiten von Dekra aber noch im Hinblick auf die Simulation von Witterungsbedingungen. In diesem Zusammenhang erklärt Erik Pellmann, dass auch diese Lücke noch geschlossen werden solle. "Entsprechende Planungen für weitere Teststrecken laufen bereits", so der Dekra-Standortleiter.