Der chinesische Elektroautobauer Xpeng will im kommenden Jahr mit seinen Fahrzeugen auch in Deutschland an den Start gehen. Nach einigen nordeuropäischen Märkten sollen die Modelle 2024 auch hierzulande verkauft werden, sagte Vize-Verwaltungsratschef Brian Gu am Montag auf der Auto- und Verkehrsmesse IAA in München.
Der Schritt auf den deutschen Markt sei ein großer und strategisch sehr bedeutender für das Unternehmen, den man vorsichtig geplant habe. "Unser Erfolg in Deutschland wird unseren Erfolg in Kontinentaleuropa bestimmen", sagte Gu. Ihm zufolge ist es noch zu früh für Angaben zu möglichen Verkaufszahlen.
Deutschland-Manager Markus Schrick ergänzte, der Autobauer wolle seine Autos in Deutschland über Händler verkaufen und nicht nur online. Große Flagship-Stores nach dem Vorbild von Elektrorivalen wie Nio oder Polestar plane Xpeng zunächst nicht. Man lege Wert darauf, dass Händler sich mit der Marke identifizierten und auch Geld mit ihr verdienten, so Schrick.
Xpeng P7
BildergalerieMärkte: Frankreich und Großbritannien sollen folgen
Der für internationale Märkte zuständige Xpeng-Manager Eric Xu kündigte an, dass auch Frankreich kommendes Jahr zu den neuen Märkten des Anbieters hinzukommen solle. Großbritannien soll möglichst ebenfalls im kommenden Jahr folgen. Xpeng ist in Europa derzeit in Norwegen, Schweden, Dänemark und den Niederlanden vertreten. Die Firma hat derzeit die Modelle G9, P7 und den im Juli in China eingeführten G6 im Programm. Gu warb vor allem mit der Technologiekompetenz der Chinesen - rund 40 Prozent der Beschäftigten arbeiteten im Bereich Forschung und Entwicklung. Xu kündigte mit Blick auf Verkaufspreise an, sich "sehr wettbewerbsfähig" im Markt positionieren zu wollen.
Xpeng ist noch ein relativ kleiner Anbieter, im vergangenen Jahr lieferten die Chinesen weltweit knapp 12. 000 Autos an die Kunden aus. Dominierend in der Volksrepublik ist der Elektroplatzhirsch und Marktführer BYD. Volkswagen hat sich jüngst entschieden, für rund 700 Millionen US-Dollar (650 Mio Euro) bei Xpeng einzusteigen und damit knapp fünf Prozent der Anteile zu kaufen. Grund ist, dass VW mit Xpeng zusammen zwei Elektro-Mittelklassemodelle für einen chinesischen Marktstart in zwei Jahren entwickeln will - bis dato haben die Wolfsburger nur überschaubaren Erfolg mit ihren Elektroautos im weltgrößten Automarkt.