Die deutschen Autofahrer bleiben zurückhaltend, wenn es um elektrische Pkw chinesischer Marken geht. Lediglich 22 Prozent könnten sich den Kauf eines solchen Fahrzeugs vorstellen, wie das Portal Mobile.de jetzt in einer Umfrage ermittelt hat. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) würde sogar schon eine Probefahrt ablehnen.
Vor allem emotionale Gründe spielen für die Gegner chinesischer E-Autos eine Rolle. Jeweils rund ein Drittel will explizit heimische Hersteller unterstützen oder vertraut generell eher westlichen Marken. Rund 20 Prozent sehen mögliche Probleme bei der Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Unter den Autofahrern, die grundsätzlich offen für chinesische Modelle sind, spielt das Preisargument die wichtigste Rolle: Zwei Drittel würden den Kauf in Erwägung ziehen, wenn sich damit Geld sparen ließe.
Deutsche: Wenig Berührungspunkte mit chinesischen Autos
Berührungspunkte mit chinesischen Autos haben bislang aber wenig Deutsche. Lediglich 14 Prozent sind bereits ein Modell aus dem Reich der Mitte gefahren, fast die Hälfte kann keine einzige chinesische Pkw-Marke benennen. Lediglich fünf Marken erreichen eine nennenswerte Bekanntheit. An der Spitze rangiert in dieser Hinsicht die Volvo-Schwester Polestar, die 27 Prozent der Befragten kannten. Auf ähnliche Werte kommen MG und BYD, bereits mit deutlichem Abstand folgen Nio (13 Prozent) und Lynk&Co (7 Prozent).
Bislang spielen chinesische Marken in Deutschland lediglich eine Nebenrolle. Im bisherigen Jahresverlauf kamen sie auf knapp 11.000 Neuzulassungen und einen Marktanteil von 0,9 Prozent. Wie die Situation sich in den kommenden Monaten entwickelt, hängt auch vom weiteren Verlauf der Diskussion über Strafzölle für Fahrzeuge aus chinesischer Produktion ab.
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Matthias Born