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Bond-Auto Aston Martin DB5: Filmreifes Comeback

11.03.2022 07:56 Uhr | Lesezeit: 7 min
Der Beiginn einer wunderbaren Freundschaft: James Bond und der Aston Martin DB5 im Film "Goldfinger".
© Foto: Aston Martin_Contunation

Das Drehbuch vom Aston Martin DB5 mit der Chassisnummer DP216/1 liest sich spannend wie ein Agententhriller. Erst jagt der Dienstwagen von Geheimagent 007 im Auftrag seiner Majestät Bösewichte, dann verschwindet es spurlos. Nach über 25 Jahren ist es nun wieder aufgetaucht.

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"Ihr Bentley hat ausgedient. Sie fahren jetzt Aston Martin." Mit nüchternen Worten, wie gewohnt leicht grantelnd, übergibt Supertüfftler Q das neue Dienstauto an 007. Einen DB5 aus dem Baujahr 1963. Das elegante, zweitürige Coupé mit Fastback wird im Auftrag des britischen MI6 mit ein paar Bond-Gadgets auf Stand der Technik gebracht.

So besitzt der Kampfwagen einen Schleudersitz, der in Wirklichkeit natürlich nicht schleudern kann, schon weil dafür im Dach keine Luke vorgesehen ist. Hinter einer Klappe im Cockpit sitzt ein Radarschirm, ein Reifenschlitzer fährt aus der Narbe der Speichenräder, um feindliche Gummis zu ruinieren, Maschinengewehre ballern jeden Bösewicht von der Straße.

In "Goldfinger" jagt Sean Connery mit seinem neuen Spielzeug zunächst einer blonden Lady im weißen Mustang Cabriolet hinterher, um anschließend den fiesen Auric Goldfinger, gespielt von Gerd Fröbe, die Hammelbeine lang zu ziehen. Der Streifen, der unter Cineasten als Mutter aller Agententhriller gilt, verdankt seinen Kultstatus letztlich auch dem eleganten Sportwagen.

Gebaut in Handarbeit von der Manufaktur Aston Martin in Newport, die zur Zeit der Dreharbeiten bereits zum britischen Autoadel zählt. Zum Dahinschmelzen die abgerundeten Kotflügel des DB5, die Scheinwerfer von einer Plexiglasscheibe abgedeckt, die Linie des Alukleides betörend schön. Jeden Tag verlassen elf DB5 die Fertigungshallen an der Tickford Lane. Man könnte viel mehr verkaufen können, doch die aufwendige Produktion lässt nicht mehr nicht mehr zu.

Für den Streifen "Goldfinger" nach Romanvorlage von Ian Fleming werden bis 1964 zunächst vier DB5 aufgebaut. Alle in "Snow Shadow Grey" mit roter Innenausstattung. Zwei weitere entstehen 1965 für die Präsentation des Films in den USA.


Bond-Auto Aston Martin DB5

Bond-Auto Aston Martin DB5 Bildergalerie

Unter Kennern aber gibt es nur ein wahres Bond-Auto - und zwar den aufgerüsteten DB5, der für die Filmaufnahmen in Andermatt und dem Furka-Pass eingesetzt wird. Es trägt die Chassisnummer DP 216/1 und war ursprünglich mal in rot lackiert.

Lange nach Beendigung der Dreharbeiten geht die Original-Goldfinger-Requisite 1970 in den Besitz von Gavin Keyzar, einem Mitglied des Aston Martin Owners Club. Danach wird Bonds ehemaliges Dienstauto an einen Juwelier aus Utah verkauft, der ihn wiederum Mitte der Achtziger Jahre für 275.000 Dollar bei Sotheby´s versteigern lässt.

Den Zuschlag erhält Anthony Pugliese, ein Filmproduzent aus Boca Raton. 1997 schließlich verliert sich die Spur des 286 PS starken Filmhelden. DP 216/1 wird in der Nacht vom 23. auf den 24. Juni aus einem Flugzeughangar in Florida gestohlen. Hinweise auf die Diebe gibt es nicht. Da das Bond-Auto mit 4,2 Millionen Dollar versichert ist, wird Pugliese zunächst selbst verdächtigt, hinter dem Diebstahl zu stecken. Er kann den Verdacht entkräften, indem er nach Auszahlung der Versicherungssumme einen Finderlohn von 100.000 Dollar aussetzt. Doch die britische Pretiose bleibt verschwunden.

Bis jetzt. Denn nach einem Bericht der britischen Tageszeitung "The Telegraph", hat "Art Recovery Internation" die Sportwagen-Ikone nach über 25 Jahren im Nahen Osten aufgespürt. Die Gruppe, die auf die Jagd verlorener oder gestohlener Luxusgegenstände spezialisiert ist, will den verlorenen Sohn in einer "privaten Umgebung" gefunden haben. Wo genau, wird noch nicht mitgeteilt. Anhand der Seriennummer DP216/1 sei das Fahrzeug allerdings eindeutig identifiziert. Ein Fund, der sich lohnen dürfte. Der aktuelle Wert des berühmten Filmstars soll bei geschätzten 20 Millionen Euro liegen.

 

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