Die Geschäfte des Autoherstellers Mercedes-Benz sind im vergangenen Jahr trotz der Probleme mit der Chipversorgung deutlich runder gelaufen. Das Unternehmen übertraf mit einem starken vierten Quartal die Prognose für die Profitabilität im Automobilbau, wie der Dax-Konzern am Freitag überraschend anhand von Eckdaten mitteilte. In die Karten spielen Mercedes-Benz vor allem die hohen Autopreise bei Neu- und Gebrauchtwagen sowie der Fokus auf teure Modelle wie die S-Klasse und Maybach.
Den vorläufigen Berechnungen zufolge erwartet der Vorstand für die Sparte mit Pkw und Vans im vergangenen Jahr nun ein um Sondereffekte bereinigtes Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 14 Milliarden Euro - mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor, als der damals noch bestehende Daimler-Konzern hier 6,8 Milliarden Euro operatives Ergebnis erzielte.
Weniger Fahrzeuge ausgeliefert
Wie bereits bekannt, hatte der Autobauer mit seiner Stammmarke Mercedes-Benz 2021 mit 464.130 Autos fünf Prozent weniger ausgeliefert als im Jahr zuvor. Das lag vor allem am Engpass bei Halbleitern und anderen elektronischen Bauteilen. Die Vans im Konzern lieferten zwar mit 334.210 Fahrzeugen 2,6 Prozent mehr Autos aus. Insgesamt übergab der Hersteller so aber nur 2,43 Millionen Fahrzeuge an Kunden. Das waren vier Prozent weniger als im Vorjahr.
Allerdings hatte das Management um Chef Ola Källenius sich für eine Priorisierung beim Einbau verfügbarer Halbleiter in lukrativere Modelle und Elektroautos entschieden, um dennoch einen möglichst hohen Gewinn einzufahren.
Zum aktuellen Zeitpunkt liegen - aufgrund verschiedener Effekte aus der Ausgründung des Nutzfahrzeuggeschäfts - noch keine Konzernfinanzdaten vor. Allerdings rechnet das Unternehmen damit, dass die Börsennotierung von Daimler Truck einen hohen positiven Einmaleffekt mit sich bringt. So werde das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern auf Konzernebene um neun bis zehn Milliarden Euro besser ausfallen, hieß es. Der Lastwagen- und Bushersteller Daimler Truck war Mitte Dezember an die Börse gegangen.
Die endgültigen Zahlen inklusive des Nettoergebnisses für 2021 sollen am 24. Februar veröffentlicht werden.