Der schwedische Batteriehersteller Northvolt prüft den Zeitplan für seine weiteren Expansionspläne – auch in Deutschland. Der Bau des Werks im schleswig-holsteinischen Heide sei nicht gefährdet, sagte ein Unternehmenssprecher. Verzögerungen und Änderungen am Fabrikbau seien aber nicht ausgeschlossen. Der Rückzug eines Auftrags von BMW habe keine Folgen für Heide. Zuvor hatte die "Dithmarscher Landszeitung" über die Überprüfung der Pläne berichtet.
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Northvolts Deutschlandchef Christofer Haux und weitere Unternehmensvertreter wollten sich noch am heutigen Mittwoch im schwedischen Malmö mit Mitgliedern des Wirtschaftsausschusses des schleswig-holsteinischen Landtags treffen, um über die Situation zu sprechen. Northvolt-Chef Peter Carlsson hatte mit einem Interview im schwedischen Medium "Dagens industri" für Wirbel gesorgt. Darin hatte er nach Bekanntwerden des zurückgezogenen BMW-Auftrags über Batteriezellen im Wert von zwei Milliarden Euro betont, dass das Unternehmen bei seinen Expansionsplänen etwas zu aggressiv gewesen sei. Dies würde man nun überprüfen.
Staatskanzlei bittet um Stellungnahme
Schleswig-Holsteins Landesregierung wurde von den Äußerungen Carlssons überrascht. "Wir haben daraufhin umgehend mit Northvolt Deutschland Kontakt aufgenommen", sagte Staatskanzlei-Chef Dirk Schrödter. "Zwischenzeitlich hat die Geschäftsführung der Landesregierung mitgeteilt, dass das Unternehmen voll hinter dem Standort Heide steht und die Bauarbeiten voranschreiten."
Northvolt will bei Heide künftig bis zu einer Million Batteriezellen für Elektroautos pro Jahr bauen. Den Startschuss für den Bau des 4,5-Milliarden-Euro-Projekts gaben Ende März unter anderem Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). In der Fabrik sollen 3.000 Jobs entstehen. Bund und Land fördern die Batteriefabrik mit rund 700 Millionen Euro. Hinzu kommen mögliche Garantien über weitere 202 Millionen Euro, die noch bewilligt werden müssen.