Der deutsche Pkw-Markt ist im Juni gewachsen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) registrierte 297.329 Neuzulassungen – 6,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Ein Teil des Wachstums dürfte auf die Einführung neuer Ausstattungsvorschriften zurückgehen, die die Zulassung älterer Neuwagentypen ab dem Juli erschweren. Im gesamten ersten Halbjahr wurden damit deutschlandweit 1,47 Millionen Neuwagen erstmals angemeldet, 5,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2023.
Weiterhin im Minus waren im Juni die Neuzulassungen der reinen Elektroautos (BEV), die um 18,1 Prozent auf 43.412 Fahrzeuge nachgaben. Für die ersten sechs Monate lag der Rückgang bei 16,4 Prozent. Die Plug-in-Hybride (PHEV) verloren im Juni 3,4 Prozent, im Jahresverlauf steht jedoch ein Plus von 13,3 Prozent in der Bilanz.
"Der Rückgang bei den batterieelektrischen Fahrzeugen ist drastisch. Das Ende des Umweltbonus hat dazu geführt, dass wieder mehr klassische Verbrenner gekauft werden", erklärte VDIK-Präsident Michael Lohscheller. "Die Diskussion um die Rücknahme des Verbrennerverbots 2035 befördert diese Entwicklung zusätzlich und behindert den Hochlauf der Elektromobilität."
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Laut KBA legte das Volumen benzinbetriebener Pkw im Juni um 12,1 Prozent zu, nach den ersten sechs Neuzulassungsmonaten steht ein Plus von 12,4 Prozent in der Statistik. Zweistellig war auch das Wachstum der neuen Diesel (plus 12,4 Prozent) im Juni, im ersten Halbjahr gab es 8,9 Prozent mehr. Die Folge: Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der deutschen Neuwagen stieg im Juni um 3,8 Prozent und betrug 119,5 Gramm pro Kilometer, nach Abschluss des ersten Halbjahres lagen diese Zahlen bei plus 1,9 Prozent und 123,3 g/km.
ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn sagte: "Die Zuwächse bei den Pkw-Neuzulassungen werden weiterhin von Benzinern und Dieselfahrzeugen getrieben. Die Kunden entscheiden sich mehrheitlich für diese Fahrzeuge, weil die Unsicherheit und Skepsis bezogen auf die E-Mobilität weiter anhält." Nach wie vor würden preiswerte E-Fahrzeuge fehlen. "Insofern ist zu befürchten, dass es eine Trendwende bei den BEV-Zulassungen in diesem Jahr wohl eher nicht geben wird", so der Sprecher des Fabrikatshandels.
Gewinner und Verlierer im ersten Halbjahr 2024
Branchenführer bleibt im ersten Halbjahr 2024 VW: Mit 289.219 Neuzulassungen kommen die Wolfsburger auf einen Marktanteil von knapp 20 Prozent. Nummer zwei ist Mercedes-Benz mit 8,6 Prozent, vor BMW mit 7,8 Prozent. Opel (5,2 Prozent) kann von Januar bis Juni hinzugewinnen, an Boden verlieren dagegen Audi (7,1 Prozent) und Ford (3,5 Prozent).
Skoda untermauert mit 7,1 Prozent seine Stellung als stärkster Importeur in Deutschland. Eine starke Performance legt auch die Konzernschwester Seat hin (5,7 Prozent). Zu den weiteren Gewinnern unter den ausländischen Automarken gehören Toyota, Peugeot, Volvo und Mitsubishi. Dacia (2,6 Prozent) hat der Schwestermarke Renault (1,8 Prozent) mittlerweile den Rang abgelaufen.
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