Die Porsche-Muttergesellschaft und der VW-Konzern haben die Finanzwelt früh genug über den unerwartet schnellen Komplettverkauf des Sportwagengeschäfts informiert. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Bonn teilte am Donnerstag auf Anfrage mit, dass keine Gründe für eine tiefergehende Prüfung angeblicher Verfehlungen vorlägen. "Wir haben uns das angeschaut und keine Anhaltspunkte gefunden, um in eine Prüfung einzusteigen", sagte eine Sprecherin der Behörde in Bonn.
Die Porsche-Holding Porsche SE (PSE) und VW hatten am 4. Juli spät abends in ähnlich lautenden Pflichtmitteilungen die Kapitalmärkte in Kenntnis gesetzt, dass die übrige Hälfte des Sportwagengeschäfts aus der Porsche AG schneller als erwartet an die Wolfsburger gehen kann. Eine hohe drohende Steuerlast hatte den Deal zuvor blockiert.
Möglich wurde dieser überraschende Weg über eine Feinheit in den Steuergesetzen, wonach VW und PSE den Verkauf auch als eine interne Umstrukturierung ausweisen durften - womit die Steuerhürde fiel. Maßgeblich war dabei der Umstand, dass beide Konzerne schon eng verbandelt sind und die PSE die Mehrheit der VW-Stammaktien hält. Über die genauen Mechanismen des Steuerdeals und zugehörige Firmeninterna hatte die Nachrichtenagentur dpa viele Tage vor den Pflichtmitteilungen berichtet. (dpa)