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Autoshow Guangzhou: Deutsche Autobauer greifen mit E-Autos an

20.11.2017 10:55 Uhr
Elektro-Offensive: Daimler will künftig verstärkt auf dem chinesischen E-Markt mitmischen und den Concept EQA dort produzieren.
© Foto: Daimler

Die deutschen Hersteller präsentieren sich verstärkt in Guangzhou. Fachleute warnen bei der Elektro-Offensive allerdings vor Batterie-Engpässen. Zudem schläft die chinesische Konkurrenz nicht: BAIC will global angreifen.

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Von Jörn Petring/dpa

Auf der Autoshow im südchinesischen Guangzhou macht der EQA mächtig Eindruck: Am Messestand von Daimler drängen sich Besucher um den futuristischen Elektroflitzer und schießen Fotos vom beleuchteten Frontstern und den scharf geschnittenen Scheinwerfern des Konzeptautos.

In Guangzhou (Kanton) scheint es, als hätten die deutschen Hersteller ihren letzten Weckruf in China gehört. Wachgerüttelt wurden sie von der für 2019 angekündigten Produktionsquote für E-Autos und überbieten sich nun gegenseitig mit großen Plänen für Batterie-Fahrzeuge auf dem wichtigsten Automarkt der Welt.

Daimler will in Zukunft nicht nur mit dem EQA einen kompakten Stromer in China produzieren. Schon vorher soll von 2019 an der große Bruder EQC vom Band laufen. "Wenn es in der Welt ein Land gibt, in dem es sinnvoll ist, elektrisch zu werden, dann ist es China", sagt Daimlers China-Chef Hubertus Troska.

Auch Volkswagen kündigt in Guangzhou Großes an. Zehn Milliarden Euro wollen die Wolfsburger investieren. 40 Fahrzeugmodelle mit reinem Elektroantrieb oder Hybridmotoren sollen demnach bis 2025 in China produziert werden.


Mercedes-Benz EQA Concept

Mercedes-Benz EQA Concept Bildergalerie

Während sich die deutschen Hersteller optimistisch geben, dass sie die gefürchtete Produktionsquote von zunächst zehn Prozent erfüllen können, ist der deutsche Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer skeptisch: "Es rächt sich, dass man nicht früher die Weichen gestellt hat."

Vor allem die Regierung in Peking treibt die rasante Entwicklung voran. Wer in Großstädten wie Peking oder Shanghai ein Elektroauto kauft, bekommt sofort eine Zulassung und muss nicht an einer Lotterie oder einer Nummernschild-Versteigerung teilnehmen. Auch gibt es Subventionen für Autos mit Elektroantrieb, die als Teil der Lösung im Kampf gegen die dreckige Luft in den Metropolen gesehen werden. 

700.000 Autos mit elektrischem Antrieb sollen allein in diesem Jahr verkauft werden - noch einmal 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Geschäft, das bislang vor allem die chinesischen Hersteller unter sich aufteilen. 

Während Daimler auf der Messe noch sein EQA-Konzept feiert, hat die chinesische Konkurrenz schon lange Autos mit Steckdose auf der Straße. "Wir verkaufen derzeit vier vollelektrische Modelle", sagt ein Mitarbeiter am Messestand von BYD, dem nach Verkaufszahlen größten E-Hersteller in China. Das fünfte Modell, ein großer SUV, steht hinter ihm am Messestand zur Besichtigung bereit. 

Chinas BAIC will sich global aufstellen 

Bei BAIC, einem Pekinger Hersteller, der in diesem Jahr die Marke von 100.000 verkauften E-Autos überspringen will, denkt man schon nicht mehr nur über den chinesischen Markt nach, sondern einen Schritt weiter. "Wir wollen zu einer globalen Marke werden", sagt BAIC-Vizechef Lian Qingfeng. "Es wird eine große Anstrengung für die deutschen Autobauer werden", meint Autoexperte Dudenhöffer, der aber nicht die chinesische Konkurrenz, sondern vor allem mögliche Engpässe bei der Produktion von Batterien als größte Herausforderung sieht. Die Zulieferer der Stromspeicher hätten zwar bereits große Produktions-Kapazitäten in China aufgebaut. "Aber der Zeitplan ist dennoch sehr ehrgeizig." 

Um im kommenden Jahr die Quote ohne Strafzahlung erfüllen zu können, müssten die Volkswagen-Marken, Daimler und BWM zusammen für mehr als eine halbe Million Autos Batterien beschaffen, rechnet Dudenhöffer vor. Um das Schlüssel-Bauteil sieht der Experte ein "enges und damit teures Rennen" auf die Hersteller zukommen. 

 

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KOMMENTARE


Dieter Buschhorn

21.11.2017 - 11:55 Uhr

Ob die Deutschen Autobauer den Weckruf gehört haben möchte ich stark bezweifeln. Es sind keine neuen Modelle akut lieferbar oder in der Produktion. 2020 werden die Chinesen auch hier ihre E-Mobile mit Erfolg verkaufen. Unsere Hersteller präsentieren ständig neue Prototypen aber kaufen ??. Ausserdem ist die Nachfrage nach E-Mobilen in Deutschland gar nicht so schlecht wie sie immer dargestellt wird. Aber versuchen sie mal ein E-Mobil zu kaufen dann werden ihnen unakzeptable Lieferzeiten genannt die jeden potenziellen Kunden abschrecken. So geht es mit der E- Mobilität nicht weiter.


Patric Rod

22.11.2017 - 17:40 Uhr

Lieber Herr Petring, wieder einmal super recherchiert : "BYD, dem nach Verkaufszahlen größten E-Hersteller in China. " Wissen Sie wem 49 Prozent von BYD gehören und wer die ganzen Fahrzeuge entwickelt hat ? Wenn Sie ordentlich recherchieren werden sie feststellen, dass dies Daimler ist !!! Keinesfalls ist Daimler hintendran, sondern vorne. Bitte um Berichtigung des Artikels. Danke, Patric Rod


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