Daimler hat auf der internationalen Automesse in Peking ein Konzept des mit seinem chinesischen Partner BYD entwickelten Elektroautos Denza präsentiert. Der Viertürer soll von 2013 an in China vom Band rollen. "Andere globale Marken sind noch weit davon entfernt, so etwas auf dem Markt zu haben", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Montag vor Journalisten.
Das Fahrzeug, das im südchinesischen Shenzhen gebaut werden soll und auf der kompakten B-Klasse basiert, hat eine Reichweite von 200 bis 250 Kilometern. Es soll an der normalen Steckdose in fünf Stunden aufgeladen werden können.
Der Daimler-Chef wies neuerdings auch in China geäußerte Skepsis über die Entwicklung des Elektroautos zurück. Wegen der starken Unterstützung durch die chinesische Regierung mit finanziellen und regulatorischen Anreizen seien die Bedingungen in China die besten auf der Welt. Natürlich gebe es Hindernisse in der Entwicklung, aber in Zukunft komme niemand am Elektroauto vorbei.
Hier sei "Hartnäckigkeit" gefordert, betonte der Manager. "Das ist ein Marathon." Zu den Kosten für den Denza (auf chinesisch Tengshi – übersetzt so viel wie "aufsteigende Macht") wollte Zetsche nichts sagen. Chinesische Medien spekulierten, er könne um die 400.000 Yuan, rund 48.000 Euro, oder auch mehr kosten. Käufern winkten rund 120.000 Yuan Zuschüsse.
Autoexperten sehen aber noch nicht den großen Wurf. "Ein neues Kapitel der Elektrofahrzeuge wird mit dem Denza – jedenfalls in technischer Sicht – nicht aufgeschlagen." Der Denza werde aber testen, wie China mit dem Elektroauto weitermache.
Mercedes-Absatz steigt um ein Viertel
Trotz des schwächeren Wachstums auf dem chinesischen Markt rechnet Zetsche mit einem Wachstum des Premiumsegments von 15 bis 20 Prozent. Ziel von Daimler sei es, mindestens so stark wie dieser Markt zu wachsen, sagte der Konzernlenker. Im ersten Quartal war ein Zuwachs von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erreicht worden. Experten rechnen mit einem Wachstum des Gesamtmarktes zwischen fünf und zehn Prozent. (dpa)