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Automesse Detroit: "Ein zweites Volkswagen schaffen"

10.01.2012 11:50 Uhr
Automesse Detroit: "Ein zweites Volkswagen schaffen"
Sergio Marchionne: "Ich denke, man muss in puncto Größe ein zweites Volkswagen schaffen."
© Foto: Chrysler

Nach Ansicht von Fiat-Chef Sergio Marchionne bedarf es in Europa eines zweiten starken Autobauers. Der endgültige Zusammenschluss von Fiat und Chrysler lässt derweil auf sich warten.

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Nach Ansicht von Fiat-Chef Sergio Marchionne bedarf es in Europa eines zweiten starken Autobauers neben VW. "Es braucht eine weitere Runde der Konsolidierung", sagte der Manager am Montag auf der Auto Show in Detroit. "Ich denke, man muss in puncto Größe ein zweites Volkswagen schaffen." Auf die Frage, ob Fiat selbst Teil davon werden wolle, lachte Marchionne zuerst. "Grundsätzlich ja. Ganz grundsätzlich." Der Fiat-Chef hatte bereits versucht, während der Wirtschaftskrise Opel zu schlucken, war aber gescheitert. 

Marchionnes Äußerungen kommen im Angesicht eines von Schuldenkrise und Rezessionsgefahr schwieriger werdenden Marktes in Europa. 2012 werde keinesfalls besser als 2011, sagte er. Laut Marchionne kommt es in der Branche bereits zu Preiskämpfen: "Die Margen schrumpfen." Für den US-Markt, wo Chrysler zuletzt deutlich hatte zulegen können, zeigte er sich zuversichtlicher. "Chrysler entwickelt sich besser als geplant." Ob und wie ein dritter Partner in die Runde passen würde, ließ er offen.

Nach Medieninformationen gilt PSA Peugeot-Citroën als ein möglicher dritter Partner des italienisch-amerikanischen Gespanns. Fiat/Chrysler wolle mit den Franzosen über eine Allianz reden, berichtete die Mailänder Zeitung "Corriere della Sera" am Dienstag unter Berufung auf informierte Kreise. PSA habe bereits Verhandlungsbereitschaft signalisiert. Marchionne erklärte aber, es seien noch keine Gespräche im Gange. Der Manager hat sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2014 sechs Millionen Fahrzeugen zu verkaufen.

Der endgültige Zusammenschluss von Fiat und Chrysler lässt derweil auf sich warten. Erst nach 2015 werde dieses Ziel erreicht, sagte Marchionne. Vorher werde es auch keinen Börsengang von Chrysler geben. Fiat hält mittlerweile 58,5 Prozent an Chrysler. Mit Hilfe der Italiener hat der drittgrößte US-Autokonzern die Insolvenz des Jahres 2009 hinter sich gelassen und schrieb zuletzt auch wieder schwarze Zahlen. Die Verkäufe sind im vergangenen Jahr im wichtigen Heimatmarkt um 26 Prozent auf 1,4 Millionen hochgesprungen - damit wuchs Chrysler deutlich schneller als die größeren Rivalen GM und Ford.

"Vor 2015 passiert nichts"

Er habe sich das nicht träumen lassen, sagte Marchionne, der zwischen den Kontinenten hin- und herjettet. Diesen aufreibenden Job will der Manager noch eine Weile machen. "Vor 2015 passiert da nichts - es sei denn, ich werde von einem Bus überrollt." Auf der Detroit Auto Show hat Konzern den kompakten Dodge Dart vorgestellt und damit eine Lücke im Angebot geschlossen. Chrysler verdient sein Geld vor allem mit Pick-up-Trucks und Geländewagen. (dpa)

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