Die Zahl der neu zugelassenen Autos ist in Großbritannien auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten gesunken. Der September sei mit 215.312 neu zugelassenen Fahrzeugen der schwächste seit mehr als 20 Jahren gewesen, teilte die Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) am Dienstag mit. Damit wurden im vergangenen Monat gut 34 Prozent weniger Autos neu registriert als im Vorjahresmonat, obwohl damals Corona-Beschränkungen die Wirtschaft stark belasteten.
Verglichen mit Vor-Pandemie-Zeiten lag der vergangene September sogar fast 45 Prozent unter dem dem Zehn-Jahres-Durchschnitt für den eigentlich starken Monat. Seit 1999 galten neue Vorgaben für Neuregistrierungen, seitdem lagen die Zahlen für September immer höher als zuletzt.
Mike Hawes, der Chef des Branchenverbandes, bezeichnete die September-Zahlen als "bitterlich enttäuschend" und machte die Auswirkungen der Pandemie verantwortlich. "Obwohl wir im Sommer eine hohe Nachfrage nach Autos hatten, sind wir durch den Chip-Mangel bereits drei Monate in Folge durch Lieferschwierigkeiten belastet, vor allem aus Asien." Etliche Hersteller weltweit mussten wegen des weltweiten Mangels bereits zeitweise ihre Produktion aussetzen.
Eine positive Entwicklung für die britische Autobranche zeichnete sich in den vergangenen Wochen hingegen bei den Elektroautos ab: Die Zahl der neu zugelassenen batteriebetriebenen Autos erreichte mit 32.721 Fahrzeugen dem Verband zufolge ihren bislang höchsten Monatsstand, der Marktanteil lag bei 15,2 Prozent. Hawes forderte einen schnelleren Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Nur so werde der Umstieg aufs Elektroauto nicht nur für Haushalte mit eigener Garage möglich.