Die britische Autoproduktion ist erstmals seit Februar wieder deutlich zurückgegangen. Die Hersteller produzierten im Juli 37,6 Prozent weniger Fahrzeuge als im gleichen Monat des Vorjahres, wie der Verband Society of Motor Manufacturers and Traders (SMMT) am Donnerstag mitteilte. Der vergangene Monat war damit der schlechteste Juli seit dem Jahr 1956.
Grund für den Rückgang ist vor allem der anhaltende Chip-Mangel, der Autohersteller weltweit belastet. Hinzu kam im Juli, dass in Großbritannien Tausende "gepingt", also nach Kontakten zu Corona-Infizierten in Quarantäne geschickt wurden.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat die Autoproduktion 2021 insgesamt bislang um rund 18 Prozent zugenommen. Sie liegt allerdings mit einem Minus von knapp 29 Prozent noch immer weit unter dem Niveau von 2019, also vor der Pandemie. "Diese Zahlen spiegeln die extrem harten Bedingungen wieder, denen britische Autohersteller sich gegenüber sehen", sagte der SMMT-Chef Mike Hawes einer Mitteilung zufolge. "Während der Einfluss der "Pingdemic" abnehmen wird, weil sich die Quarantäneregeln geändert haben, gibt es bei dem weltweiten Mangel an Chips wenig Aussichten auf Erholung."
Rund ein Viertel (26 Prozent) aller im Juli produzierten Autos waren entweder Elektro- oder Hybridfahrzeuge - das wiederum entspricht dem Verband zufolge einem bisherigen Höchststand.