Eineinhalb bis zwei Billionen Euro wird die globale Autoindustrie in den nächsten zehn Jahren investieren müssen. Neue Modelle und alternative Antriebe sowie zusätzliche Fabriken in den aufstrebenden Märkten fordern etwa zu gleichen Teilen diese gewaltigen Aufwendungen. Auf der Basis dieses immensen Finanzbedarfs hat die Unternehmensberatung McKinsey & Company in einer Studie auf die Bedeutung der Beziehungen zwischen Autoindustrie und Kapitalmarkt hingewiesen.
Dieser Kapitalbedarf kann nicht aus eigenen Mitteln der Autohersteller gedeckt werden. Deshalb wird laut der Untersuchung der Zugang zu externer Finanzierung immer wichtiger. Im gleichen Umfang steigt auch die Wichtigkeit der Einschätzung von Investoren. Diese sind vor allem daran interessiert, gute Finanzerträge zu erzielen. Aber die attraktiven Renditen haben in den vergangenen Jahren nur Unternehmen erwirtschaftet, die entweder die Vorteile großer Produktionsmengen im globalen Markt nutzten oder die konsequent auf Premiumfahrzeuge setzten. Hersteller mit Mischstrategien oder einer reinen Fokussierung auf möglichst hohes Produktionsvolumen brachten deutlich geringere Erträge.
Die Studie basiert auf einer Analyse und dem Vergleich der Aktienrendite als Summe aus Kursentwicklung und Dividende der Jahre 2005 bis 2013. Demnach sind für Investoren besonders jene Hersteller interessant, die große Produktionsmengen in handfeste Effizienzvorteile umsetzen können. Sie erzielten eine attraktive Aktienrendite von 22 Prozent je Jahr. Eine Rendite von zwölf Prozent pro Jahr erreichten Hersteller mit starken Marken und Premiumprodukten.
Weniger attraktiv sind laut der Studie dagegen Hersteller mit einem Produktangebot zwischen effektiven Volumen- und Premium-Produzenten. Am geringsten ist der Kapitalmarkterfolg bei Herstellern, die zwar große Mengen produzieren, diesen Effekt aber nicht in Produktivitätsvorteile umsetzen können. (mid/wp)