Obwohl Audi im ersten Halbjahr deutlich mehr Autos verkauft hat, ist der Gewinn gefallen. Der Umsatz kletterte zwar um 14,4 Prozent auf 34,2 Milliarden Euro, unter dem Strich blieb aber ein um gut ein Viertel gesunkener Gewinn von 3,3 Milliarden Euro, wie die Ingolstädter VW-Tochter am Freitag mitteilte.
Dabei spielten unter anderem stark negative Effekte aus Rohstoffsicherungsgeschäften eine Rolle, zudem hatte Audi vor einem Jahr noch von gestiegenen Gebrauchtwagenpreisen profitiert, wie Finanzvorstand Jürgen Rittersberger erklärte. Auf Halbjahressicht legte der Absatz, bei dem auch die Marken Bentley und Lamborghini mitgezählt werden, vor allem in Europa mit 24 Prozent und den USA mit 30 Prozent zu. Der wichtige chinesische Markt schwächelte dagegen mit nur plus zwei Prozent, nachdem schon das vergangene Jahr dort problematisch war.
Auch das erste Quartal war schwach gelaufen, im zweiten gelang Audi allerdings mit 20 Prozent wieder stärkeres Wachstum - allerdings nur gegenüber den schwachen, von Lockdowns geprägten Vorjahreszahlen. "In Summe ist unser erstes Halbjahr gut gelaufen", sagte Rittersberger. Er räumte allerdings auch ein, dass das Angebot an Elektrofahrzeugen in China derzeit eher klein sei. Hier plant Audi aber weitere Modelle. Den dortigen Preiskampf spüre man zwar, versuche aber sich herauszuhalten. VW hatte sich allerdings zuletzt mit der Entwicklung bei seiner Tochter unzufrieden gezeigt.
Vor einem Monat ersetzte der Konzern deswegen den bisherigen Audi-Chef Markus Duesmann durch Gernot Döllner. Grundsätzlich sieht Audi sich mit einem Wachstum um gut die Hälfte bei Elektroautos auf einem guten Weg, im laufenden Jahr einen knapp zweistelligen Anteil am eigenen Absatz zu erreichen. Ende des Jahres werde "das Elektrofeuerwerk" dann so richtig losgehen, sagte Rittersberger. Die eigene Prognose für das laufende Jahr bestätigte Audi weitgehend. Allerdings erwartet der Konzern etwas höhere Forschungs- und Entwicklungskosten.
Wolfgang