Schöne SUV heißen bei Audi Sportback. Mit der vollelektrischen und allradgetriebenen Studie activesphere concept geht die VW-Tochter jetzt noch einen großen Schritt weiter hin zum „Active Sportback“. Denn der elegante, knapp fünf Meter lange Crossover mit klaren Linien, großen Radhäusern und grobstolligen Rädern auf 22-Zoll-Felgen ist gleichzeitig noch ein recht ambitionierter Offroader – und ein Pick-up.
Die Verwandlung des jüngeren Bruders der Studien skysphere, grandsphere und urbansphere vom geschlossenen Nobel-Allradler zum Lastenträger für allerlei Freizeit- und Sportgerät ist sehenswert: Auf Knopfdruck schiebt sich das komplette Heckfenster fast bündig nach oben übers Glasdach, gleichzeitig klappt das untere Heckteil in die Horizontale, hinter den Rücksitzen fährt ein festes Windschott hoch. Fertig ist die Ladefläche mit Befestigungs-Möglichkeiten für Bikes, Skier, Golfbags oder Wassersport-Equipment.
Eher als Show-Act ist eine weitere Metamorphose-Möglichkeit der Studie gedacht. Dank der Luftfederung wie bei den allroad-Modellen lässt sich die Bodenfreiheit des activesphere concept zwischen 20,8 und 24,8 Zentimetern variieren. Dabei zeigt die Karosse Zähne – in Form von unter der Gürtellinie angebrachten Metallleisten mit gegeneinander versetzten Stollen. Die lösen sich beim Liften voneinander und sorgen an Front, Heck und an den Seiten für einen gezackten Offroad-Look.
Audi activesphere concept
Bildergalerie4,98 Meter lang, 2,07 Meter breit und 1,60 Meter hoch, Radstand 2,97 Meter: Die auf der Premium Platform Electric (PPE) basierende Studie ist durchaus als Fingerzeig auf Serienmodelle wie den noch dieses Jahr debütierenden Q6 und den für 2024 avisierten A6 zu verstehen. Letzterer soll nahezu identische Außenmaße und den gleichen Radstand aufweisen.
Deutlich weiter in die Zukunft orientiert ist das Bedienkonzept des Technologieträgers. Er ist bereit zum autonomen Fahren auf Level 4, kann also auf dafür ausgelegten Strecken die Arbeit alleine übernehmen. Folgerichtig sind Lenkrad und Pedalerie komplett wegklappbar. Im autonomen Modus hat der in einem der vier schalenförmigen Sitze untergebrachte Pilot nur ein flaches, weitestgehend leeres Armaturenbrett vor sich. Und: Er hat zwingend eine Brille auf.
Audi Dimensions
Dabei handelt es sich um eine Sehhilfe der ganz besonderen Art. Sie geht mit ihren Einsatzmöglichkeiten weit über das hinaus, was Virtual Reality-Brillen heutzutage draufhaben. Sie bildet nämlich dreidimensional die Inhalte der etwa aus Head-up-Displays bekannten Augmented Reality mit räumlichem Bezug zur realen Welt ab. Klingt kompliziert, fühlt sich beim ersten Ausprobieren auch so an.
Die Autobauer nennen ihre Entwicklung Audi Dimensions. Mit ihrer Hilfe kann erstmals in die Darstellung von Augmented Reality-Inhalten eingegriffen werden. So können die Menschen auf allen Plätzen beispielsweise nur virtuell dargestellte Bedienelemente wie etwa für die Klimatisierung oder das Infotainment ebenfalls virtuell anfassen, zunächst an der für sie passenden Stelle platzieren und dann damit die Temperatur regeln oder die nächste Playlist auswählen – wie in der analogen Welt. Und das, ohne sich vorzubeugen oder den Arm zu strecken. Später einmal sollen die Brillen auch bei der Routenauswahl zuhause oder bei der Online-Vereinbarung des Servicetermins Tablet oder PC ersetzen. Oder beim Bike-Ausflug den Weg zum besten Singletrail weisen.
Reichweite von rund 600 Kilomtetern
Viele weitere Details des activesphere concept passen wiederum in die nähere Zukunft. Etwa die zwei E-Motoren vorne und hinten mit einer Systemleistung von 325 kW / 442 PS und einem Drehmoment von 720 Newtonmeter. Ebenso der daraus resultierende quattro-Antrieb und die mit einer Füllung des 100-kWh-Akkus mögliche Reichweite von rund 600 Kilometern. Auch die in der Studie installierte 800-Volt-Ladetechnik wie beim e-tron GT quattro ist für künftige PPE-Modelle vorgesehen. Dank bis zu 270 kW Ladeleistung können laut Audi in zehn Minuten etwa 300 Kilometer Reichweite nachgetankt werden.