Der Autozulieferer Takata kommt einem Zeitungsbericht zufolge einer Einigung mit den US-Behörden im Skandal um defekte Airbags näher. Das japanische Unternehmen und das Justizministerium strebten Anfang 2017 einen Vergleich an, schrieb das "Wall Street Journal" am Mittwoch unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Derzeit werde darüber verhandelt, ob Takata ein Schuldgeständnis abgeben werde.
Der Hersteller stehe im Verdacht, irreführende Angaben zum Airbag-Debakel gemacht und Informationen zurückgehalten zu haben. Ein für Januar angepeilter außergerichtlicher Kompromiss zur Beilegung der strafrechtlichen Ermittlungen dürfte laut den Kreisen auch eine Geldstrafe von bis zu einer Milliarde Dollar umfassen. Takata wollte den Bericht auf Nachfrage nicht kommentieren.
Defekte bei Takata-Airbags machen der Autoindustrie schon seit Jahren schwer zu schaffen. Die Mängel haben in den USA zum Rückruf von fast 70 Millionen Airbags geführt. Anstatt Fahrer beim Aufprall wie eigentlich vorgesehen zu schützen, besteht bei einigen Airbags laut US-Behörden das Risiko, dass sie zu stark auslösen. Dadurch könnten Splitter der Metallverkleidung durchs Fahrzeug geschleudert werden.
Die US-Verkehrsaufsicht NHTSA geht von mindestens elf Todesfällen im Zusammenhang mit dem Problem aus. Im November 2015 hatte Takata bereits einen zivilrechtlichen Vergleich mit der Behörde geschlossen. Das Unternehmen musste 70 Millionen Dollar zahlen. Weitere 130 Millionen Dollar drohten die Aufseher für den Fall an, dass Takata sich in Zukunft nicht an Vereinbarungen hält oder es weitere Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften gibt. (dpa)