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Acea: Autoabsatz in Europa legt zu

16.10.2015 08:51 Uhr
In den ersten neun Monaten des Jahres kamen 10,77 Millionen Autos neu auf Europas Straßen.
© Foto: beugdesign - Fotolia

In den ersten neun Monaten des Jahres kamen 10,77 Millionen Autos neu auf Europas Straßen. Allein im September waren es überdurchschnittliche 9,8 Prozent mehr.

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Die Affäre um manipulierte Dieselabgaswerte bei Volkswagen hat im September die Freude am Autokaufen vorerst nicht getrübt. In der Europäischen Union und der EFTA seien mit knapp 1,39 Millionen Autos 9,8 Prozent mehr neu zugelassen worden als im entsprechenden Vorjahresmonat, teilte der Branchenverband Acea am Freitag mit. Das war der 25. Anstieg in Folge. In den ersten nuen Monaten des Jahres kamen 10,77 Millionen Autos neu auf Europas Straßen, das waren 8,8 Prozent mehr als 2014. 

Im aktuellen September legte der VW-Konzern um 8,3 Prozent auf knapp 325.500 Fahrzeuge zu. Die Marke VW verzeichnete ein Plus von 6,5 Prozent auf 156.694 Fahrzeuge. Die Affäre bei VW war Mitte des Monats öffentlich geworden. Die anderen deutschen Hersteller steigerten den Verkauf deutlicher. So setzte Daimler mit 85.866 Fahrzeugen 19,0 Prozent mehr ab, der BMW-Konzern legte um 17,1 Prozent auf 103.6420 Autos zu. Auch die Opel Group (plus 5,9 Prozent), Ford (plus 8,1 Prozent), PSA (plus 5,2 Prozent) und Renault/Dacia (plus 5,1 Prozent) konnten wachsen. Ein deutliches Plus von 15,6 Prozent erreichte FCA.

Unter den wichtigsten Absatzmärkten bildete Deutschland mit einem Plus von 4,8 Prozent das Schlusslicht. Besonders kräftig stiegen die Verkäufe hingegen in Spanien (plus 22,5 Prozent) und Italien (plus 17,2 Prozent). In Frankreich (plus 9,1 Prozent) und Großbritannien (plus 8,6 Prozent) lag das Absatzplus unter der Marktentwicklung.

"Der europäische Neuwagenmarkt ist in guter Verfassung, das Wachstum ist stabil und nachhaltig", sagte Peter Fuß, Partner bei Ernst & Young (EY). Niedrige Zinsen, hohe Rabatte, eine sinkende Arbeitslosigkeit und eine steigende Konsumbereitschaft seien die Hauptgründe für die positive Entwicklung in Europa. Hinzu komme der niedrige Ölpreis, der die Haushalte bei den Energiekosten entlaste und zudem Autofahren attraktiver mache.

Abgasskandal wirkt mit Verzögerung

Eventuelle Auswirkungen des Abgasskandals auf den Neuwagenabsatz dürften sich – wenn überhaupt – aufgrund zum Teil langer Lieferzeiten bei Neuwagen erst mit einer Verzögerung von mehreren Wochen bzw. Monate ergeben, so Fuß. "Selbst wenn es zu einer gewissen Delle beim Absatz von Diesel-Neuwagen kommt, dürfte es auf der anderen Seite ein entsprechend starkes Plus bei Benzinern geben." Spürbare und direkte Auswirkungen könnten sich aber für die Preisgestaltung der Händler ergeben. "Angesichts der aktuelle Verunsicherung vieler potenzieller Käufer und eventuell zu erwartender Marktverschiebungen könnten einige Marktteilnehmer jetzt ihre Chance wittern, den eigenen Marktanteil zu steigern und noch aggressiver auf Rabatte zu setzen, was den Preiskrieg weiter anfachen könnte", warnt Fuß.

Große Märkte im Plus

Auch in den Märkten USA und China sind die Pkw-Neuanmeldungen deutlich angestiegen. Insbesondere in den Staaten wurden mehr Autos verkauft (plus 16 Prozent), berichtet der Verband der Automobilindustrie (VDA). Die USA profitierten vom Labor-Day-Wochenende, dem amerikanischen Tag der Arbeit, und erreichten den höchsten Zuwachs in einem September seit 15 Jahren, insgesamt wurden 1,4 Millionen Autos verkauft.

China verbuchte im September erstmals seit drei Monaten wieder ein Plus (plus sechs Prozent). Der Neuwagenabsatz übertraf mit rund 1,7 Millionen Einheiten im vergangenen Monat das Vorjahresniveau. USA und China liegen auch von Januar bis September im Plus: um jeweils rund fünf Prozent.

In Japan (minus sieben Prozent auf 399.800 Einheiten), Russland (minus 29 Prozent auf 140.900 Einheiten) und Brasilien (minus 32 Prozent auf 192.800 Einheiten) ist der Markt hingegen im September weiterhin auf Talfahrt. Im bisherigen Jahresverlauf gab der Neuwagen-Absatz dort um elf (Japan), 33 (Russland) beziehungsweise 22 (Brasilien) Prozent nach. (dpa/se)

Weitere Details gibt es zum Download unter diesem Artikel!

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