Porsche hat dem Mutterkonzern Volkswagen im März gerade noch vor dem ersten Absatzrückgang seit mehr als drei Jahren gerettet. Wie die Wolfsburger am Freitag mitteilten, lieferten sie insgesamt 864.400 Autos aus und damit 0,2 Prozent oder 1.700 Stück mehr als vor einem Jahr. Damals tauchte Porsche noch nicht in der VW-Absatzstatistik auf. Erst seit der Komplettübernahme vom Sommer 2012 werden die Verkäufe der Stuttgarter mitgezählt. Im März lagen sie bei knapp 14-500 Stück – das reichte gerade, um in etwa das leichte Minus der Kernmarke VW auszugleichen.
Die hatte im März erstmals seit Dezember 2009 weniger Autos verkauft als im Monat des Vorjahres. Damals war auch der gesamte Konzernabsatz letztmals gesunken, wie ein Sprecher sagte. Ein erneutes Minus konnten die Wolfsburger zwar noch verhindern – doch auch Europas größter Autobauer spürt die Absatzflaute auf dem Heimatkontinent immer stärker: Vor allem Westeuropa bleibe von teils großen Unsicherheiten geprägt, sagte Vertriebschef Christian Klingler. "Der Einzelmonat März zeigt zudem deutlich, dass die Märkte noch schwieriger werden." Ursprünglich hatte die Branche zur Jahresmitte auf eine Trendwende gehofft.
Die Entwicklung zeigt deutlich nach unten: Lag der Konzernabsatz der zwölf Marken von Skoda bis Bentley bis Ende Februar noch mehr als acht Prozent über dem Jahresstart 2012, sind es einen Monat später lediglich fünf Prozent. 2,27 Millionen Autos lieferte VW bis Ende März aus. Mit gut 880.000 Stück schrumpften die Verkäufe in Europa dabei um fast sechs Prozent.
Gute Geschäfte in China und Nordamerika
Dagegen sieht Vertriebschef Klingler in China und Nordamerika "positive Impulse". In den USA stieg der Absatz im ersten Quartal um fast 15 Prozent auf knapp 206.000 Wagen. Auch dort macht sich der Porsche-Effekt deutlich bemerkbar. Auf ihrem wichtigsten Markt China lieferten die Wolfsburger mit fast 770.000 Autos sogar über ein Fünftel mehr aus als in den ersten drei Monaten 2012.
Allerdings war der März auch hier schwächer als der Jahresstart: Im vergangenen Monat stieg der Konzernabsatz nur noch um elf Prozent auf 262.500 Autos. "Wir hören genau hin, welche Bedürfnisse und Anforderungen unsere Kunden haben", sagte China-Chef Jochem Heizmann. Die Premiumtochter Audi hatte in China erstmals nach drei Monaten die Marke von 100.000 verkauften Autos geknackt und dabei um gut 14 Prozent zugelegt. Weltweit stieg der Absatz im ersten Quartal um knapp sieben Prozent auf fast 370.000 Autos.
Porsche lieferte per März insgesamt 37.000 Fahrzeuge aus, bei Skoda waren es 220.400 (minus 9,2 Prozent). Bei Seat verfestigte sich der Aufwärtstrend: Die Spanier lagen mit weltweit 87.100 Einheiten 8,7 Prozent im Plus. Volkswagen Nutzfahrzeuge büßte im ersten Quartal dagegen fünf Prozent auf 124.200 Stück ein. (dpa/rp)