Der VW-Erzrivale Toyota hat seine Position als größter Autokonzern der Welt trotz eines leichten Absatzrückgangs behauptet. Der japanische Branchenprimus verkaufte 2015 weltweit 10,15 Millionen Autos, wie Toyota am Dienstag bekanntgab. Das ist ein leichtes Minus im Vergleich zum Vorjahr von 0,8 Prozent. Dank eines robusten Absatzes vor allem in Nordamerika konnte Toyota die schwache Nachfrage auf dem Heimatmarkt wettmachen. Damit fährt das Unternehmen seit nunmehr vier Jahren an der Weltspitze.
Bei Volkswagen dagegen waren die Verkaufszahlen im Jahr des Abgas-Skandals wieder unter die Marke von zehn Millionen gefallen (wir berichteten). Insgesamt sank der Absatz von Europas größtem Autobauer 2015 um zwei Prozent auf 9,93 Millionen Fahrzeuge. Dabei hatten die Wolfsburger den Rivalen aus Japan in der ersten Jahreshälfte noch überholt. Doch dann kam der Diesel-Skandal, VW fiel im Rennen um die Weltspitze zurück. Das Ziel, 2015 so viele Autos zu verkaufen wie im Jahr zuvor, wurde verfehlt. Damals wurden die VW-Marken zusammen noch knapp 10,14 Millionen Fahrzeuge los.
Der damalige VW-Chef Martin Winterkorn hatte das Ziel ausgegeben, bis 2018 Toyota als größten Autobauer der Welt vom Thron zu stoßen. Sein Nachfolger Matthias Müller hat inzwischen angedeutet, dass die Profitabilität des Konzerns ihm wichtiger sei als reine Absatzziele.
Die Toyota-Gruppe, zu der auch der Kleinwagenspezialist Daihatsu sowie der Nutzfahrzeughersteller Hino gehören, rechnet derweil für das laufende Jahr erneut mit einem Absatz mehr als zehn Millionen Autos. Eine Marke, die Toyota erstmals 2014 geknackt hatte. Allerdings dürfte der angepeilte Absatz von 10,11 Millionen Fahrzeugen auch in diesem Jahr knapp unter dem Vorjahresergebnis liegen.
Partnerschaft mit Suzuki?
Toyota dementierte Medienberichte, wonach der Konzern eine Partnerschaft mit dem Kleinwagenspezialisten Suzuki auslotet. Die Berichte basierten nicht auf Fakten, erklärte eine Sprecherin in Tokio dazu auf Anfrage. Die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" hatte zuvor gemeldet, es werde auch eine gegenseitige Beteiligung geprüft. Beide Konzerne haben demnach unter anderem aufstrebende Märkte wie Indien im Blick.
Suzuki war 2009 eine Allianz mit VW eingegangen, die die Unternehmen aber im vergangenen Jahr nach Differenzen wieder auflösten. Derweil erwägt Toyota die Möglichkeit, seinen eigenen Kleinwagenpartner Daihatsu zu einer hundertprozentigen Tochter zu machen. Es sei aber noch keine Entscheidung getroffen worden, erklärte die Sprecherin. Derzeit hält Toyota einen Anteil von rund 51 Prozent an Daihatsu. (dpa)