Continental setzt immer stärker auf Hybridantriebe. Der Autozulieferer und Reifenhersteller wird künftig mit einem chinesischen Partner 48-Volt-Batteriesysteme fertigen – und auch nach Europa und Nordamerika exportieren. Das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Batteriehersteller CITC (Sichuan Chengfei Integration Technology) solle die Batteriesysteme entwickeln und produzieren, teilte Conti am Mittwoch mit. Der Dax-Konzern werde 60 Prozent an dem Joint Venture halten, den Rest bekomme CITC. Das Geschäft soll Mitte 2018 anlaufen, Zielmärkte sollen neben China auch andere asiatische Länder sein.
"Dieser Einstieg ins Geschäft mit 48-Volt-Batteriesystemen ist für Continental ein strategisch wichtiger Schritt, durch den wir unsere Position als Systemanbieter im schnell wachsenden Mildhybrid-Markt weiter stärken", sagte Conti-Chef Elmar Degenhart. Mildhybride setzen den E-Motor für mehr Leistung oder Effizienz ein, sowohl Verbrennungs- als auch E-Elektromotor treiben das Fahrzeug gleichzeitig an. Dies gilt als wichtiger Baustein für den Ausbau der Elektromobilität.
CITC ermögliche dem Konzern den Zugang zum wichtigen chinesischen Markt - und habe das Potenzial, sich im internationalen Wettbewerb durchzusetzen, meinte Degenhart. Conti und CITC wollen die Firma zum führenden Anbieter im Markt für 48-Volt-Batteriesysteme entwickeln.
Komplett aus einer Hand
Dank des Joint Ventures könne Conti sein Anfang 2017 gestartetes 48-Volt-Mildhybrid-System künftig komplett aus einer Hand anbieten, hieß es. Erstmals in Serie gegangen sei das Conti-System in Modellen von Renault und Audi, weitere Markteinführungen – bei Dieseln und Benzinern – stünden in Europa, China und Nordamerika bevor. Die Joint-Venture-Partner gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2025 weltweit rund 14 Prozent aller Neufahrzeuge Mildhybride sein werden.
Das Batteriemanagement-System einschließlich der Basis-Software wird den Angaben zufolge Continental liefern, die Lithium-Ionen-Batteriezellen steuere die CITC-Tochter China Aviation Lithium Battery (Calb) bei. Die Hannoveraner halten sich zudem die Option offen, in die Produktion sogenannter Festkörper-Batteriezellen einzusteigen. Diese werden von Experten mittelfristig als entscheidend für die Massenproduktion von E-Autos angesehen. (dpa)