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Pkw-Modelle: Toyota verabschiedet sich vom Diesel

06.03.2018 14:25 Uhr
Bei Toyota hat der Hybridantrieb dem Dieselmotor den Rang abgelaufen.
© Foto: Toyota

Die Probleme mit zu hohem Schadstoffausstoß und Abgas-Tricksereien lassen die Nachfrage nach Dieselautos vor allem in Deutschland stark zurückgehen. Ein Branchenriese zieht jetzt Konsequenzen – nicht nur in Europa.

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Toyota zieht sich weltweit aus dem Geschäft mit Diesel-Pkw zurück. Wegen der sinkenden Nachfrage will der japanische Autoriese sein Angebot an Personenwagen mit Selbstzünder-Antrieb ab sofort herunterfahren. Entsprechende Schritte würden noch in diesem Jahr unternommen, kündigte der Konzern am Rande des Automobilsalons in Genf an. Man reagiere so auf das geringere Interesse der Kunden. Bei Geländewagen oder leichten Nutzfahrzeugen soll es aber weiterhin auch Diesel-Versionen geben.

Die Pkw-Pläne bezögen sich auf die konzernweite Strategie, betonte eine Sprecherin von Toyota Deutschland am Dienstag – nicht etwa nur auf Europa. Im vorigen Jahr hatten bei den Japanern nur noch weniger als zehn Prozent der verkauften Wagen im Segment einen Dieselantrieb. Fahrzeuge mit Hybridantrieb kamen dagegen auf einen Anteil von 41 Prozent.

Bereits 2015 seien beide Varianten gleichauf gewesen. "Seitdem haben die Hybridverkäufe unsere Dieselverkäufe deutlich übertroffen", erklärte Toyota-Europa-Chef Johan van Zyl in Genf. Sein Unternehmen wolle 2018 erstmals eine Million Autos in Europa verkaufen und den Hybrid-Anteil dabei noch auf 47 Prozent steigern. Die Neuauflage des Auris werde künftig nur mit Benziner- oder Hybridmotor angeboten.

Hybrid first

"Wir bauen auf dem Erfolg unserer Hybrid-Reihe auf und lassen die Dieselmotoren bei unseren Personenwagen auslaufen", sagte van Zyl. Bei Nutzfahrzeugen wie dem Pick-up Hilux oder Geländewagen wie dem Land Cruiser blieben Dieselmodelle jedoch im Angebot.

Toyota hat im vergangenen Jahr 718.000 Autos in Europa verkauft. Marktführer VW kam hier auf 3,718 Millionen Exemplare. In Deutschland gehen die Neuzulassungen von Dieselwagen in den Keller, das Vertrauen vieler Kunden ist wegen Unregelmäßigkeiten in der Abgasreinigung und der Debatte um Fahrverbote für ältere Diesel geschwunden. Auch in den USA kommt der Diesel im Pkw-Geschäft nicht vom Fleck. In vielen asiatischen Ländern wie China sind die Marktanteile sehr gering.

Bei Fiat Chrysler hatte es zuletzt Spekulationen um einen ähnlichen Abschied vom Dieselmotor gegeben. Einen Bericht der "Financial Times" wollte das Unternehmen aber nicht kommentieren, demzufolge der Diesel bis zum Jahr 2022 aus all seinen Pkw verbannt werden solle. Der schwedische Autobauer Volvo hatte Mitte 2017 offiziell angekündigt, sich in den kommenden Jahren Schritt für Schritt von Fahrzeugen mit reinen Verbrennungsmotoren zu trennen: Von 2019 an werde jedes neue Volvo-Modell einen E-Motor haben, Diesel und Benziner sollen Schritt für Schritt durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden.

Der Chef des PSA-Konzerns (Peugeot, Citroën, Opel), Carlos Tavares, meinte zu den Diesel-Plänen: "Wenn es irgendwann nicht mehr genug Kunden gibt, die einen Diesel wollen, stoppen wir den Diesel. Aber das kommt auf die Kunden an." (dpa)


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KOMMENTARE


Audi-Verkäufer

06.03.2018 - 11:38 Uhr

Da haben sich die Zahlungen an die deutsche "Umwelthilfe" ja gelohnt. ;-)


Andreas

06.03.2018 - 19:50 Uhr

Die deutsche Problem- und Kritikorientierung (gerade bei eigenen Erfolgen), unser Hang zur Selbstbezichtigung, hier eindrucksvoll genutzt vom Abmahnverein DUH und powered by Toyota sowie unsere ständige Angst haben den Japanern perfekt in die Karten gespielt. Was sich derzeit zum Thema Diesel/Elektro bei uns abspielt, auch medial, ist ohne Beispiel. Vollkommen ohne Not zerlegen wir uns selbst und blasen Elektro entgegen aller Fakten zur ernsthaften Zukunftsalternative auf.


Toyota Verkäufer

07.03.2018 - 08:48 Uhr

Die Frage ist doch wer hat das Alles ins Rollen gebracht.Wer hat den Milliarden Strafe bezahlt weil man vorsätzlich Betrogen hat?Aber das ist wieder Typisch erst Betrügen( mit Vorsatz) und dann den anderen die Schuld geben.


S.Oltmanns

08.03.2018 - 10:16 Uhr

Klar, dass jetzt gerade die am lautesten jammern, die jahrelang bei der Abgasreinigung betrogen haben und nun Angst vor ihren eigenen Leasingrückläufern haben – irgendwann kommt eben alles ans Licht!


Andreas

08.03.2018 - 22:45 Uhr

Darum geht es gerade nicht, lieber Toyota-Verkäufer und liebe(r) S. Oltmanns. Wer tatsächlich betrogen hat, muss für die Folgen gerade stehen, ohne Wenn und Aber.Weshalb aber im Zuge der Diskussion der Diesel nun in Bausch und Bogen verdammt und stattdessen eine unausgegorene Elektromobilität gehypt wird, ist rational nicht nachvollziehbar - abgesehen davon, dass derzeit offenbar ausschließlich automobile Schadstoffe im Rampenlicht stehen.


Herbert

10.04.2018 - 13:44 Uhr

M.E. ist die zukünftige Strategie ganz klar:- Diesel ist 'zu schutzig' und muß zurückgefahren werden- Benzin- Motoren sind noch ok, aber langfristig auch nicht mehr akzeptabel- Elektro-fzge. sind die Zukunft, aber derzeit noch zu teuer- Kunden interessieren sich 'nur' für den Preis und warten was ihnen geboten wird- Händler verkaufen was ihnen am meisten bringt (Gewinn)- die Autohersteller warten ab, ob es Verbesserungen (vom Staat) gibt- der Staat weiß, dass er was tun muß, aber wartet trotzdem um evtl. von den Herstellern Verbesserungen zu erhalten=> alle warten, keiner traut sich aktiv vorwärts zu gehen=> m.E. müsste der Staat aktiv werden mit Unterstützungsmaßnahmen


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