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25 Jahre BMW Z1: Vision und Kult in Kleinserie

05.07.2012 10:00 Uhr
Vor 25 Jahren stellte BMW den Z1 erstmals vor und versprach: Der Roadster mit versenkbaren Türen wird in einer Kleinserie gebaut.
© Foto: BMW

Nach 8.000 Exemplaren zwischen 1988 und 1991 gebauten Exemplaren ist der Z1 noch immer wegweisend und eine gesuchte Rarität.

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Versenkbare Türen, eine Karosserie aus Kunststoffteilen und ein feuerverzinktes Chassis waren vor 25 Jahren wegweisende Elemente für einen Roadster. BMW hatte die Komponenten im Z1 umgesetzt. Die Studie reifte schnell zur Kleinserie. Nach 8.000 Exemplaren zwischen 1988 und 1991 gebauten Exemplaren ist der Z1 noch immer wegweisend und eine gesuchte Rarität.

Wo Reiche wie Schöne in Punta Ala an der toskanischen Mittelmeerküste mit Blick auf Elba ihre Luxus-Boote bis heute im diskreten Yachthafen dümpeln lassen, lud BMW im Oktober 1988 internationale Medienvertreter zu einer Zeitreise ein. Neben dem Roadster 507 von 1957 präsentierten die Müncher nach 31 Jahren wieder einen puristischen offenen Zweisitzer. Der Z1 galt als avantgardistischstes Auto seiner Zeit. Von Hand in kleiner Serie gefertigt, aber mit bewährter Antriebstechnik aus der Großserie von vorn herein vom Stigma eines alltagsuntauglichen Sport-Exoten dispensiert.

Am Anfang des Projekts Z1 stand eine verwegene Idee. Der Vision des damaligen BMW Vorstandes, in einer auch räumlich von allen anderen Entwicklungsbereichen getrennten Außenstelle eine Denkfabrik, eine Art "Think Tank" zu installieren. Darin sollten Ingenieure, Techniker und Designer des Hauses für eine gewisse Zeit alle nur möglichen Freiräume erhalten, um ihre besten kreativen Konzepte auch direkt zu verwirklichen. Somit entstand 1985 keine fünf Autominuten von der Konzernzentrale die "BMW Technik GmbH", intern mit dem Kürzel ZT gekennzeichnet.

BMW zeigt Z1 nach nur drei Jahren Entwicklungszeit

Am 1. August 1986 ging BMW an die Öffentlichkeit und verkündete: "Die BMW Technik AG hat ihr erstes Produkt fertiggestellt. Der BMW Z1, eine Fahrzeugstudie, entstand nach Vorgaben, die zum Teil an alte BMW Traditionen anknüpfen, zum Teil an den Anforderungen der zukünftigen Mobilität abgeleitet wurden."

Zwei Jahre nach Festlegung des Z1-Konzeptes und ein Jahr nach Vorstellung der Studie legten die Münchner die Karten auf den Tisch und verkündete am 10. August 1987: "Die Zeit der Vermutungen ist zu Ende, das Rätselraten vorbei: Auf der IAA präsentiert die BMW AG den Roadster Z1." Nach nur drei Jahren Entwicklungszeit - beschleunigter Entwicklungsprozess war eine Pilotaufgabenstellung für dieses Projekt ? würde der 125 kW/170 PS starke Frontmittelmotor-Sportwagen im Juni 1988 in limitierte Kleinserie gehen. Die IAA-Mannschaft widerstand allen Verlockungen, das ausgestellte Auto direkt vom Stand für eine satte sechsstellige Summer zu verkaufen.

Der Z1 war ein buchstäblich von Grund auf andersartiges Auto als alles was der Markt sonst an sportlichen Zweisitzern zu bieten hatte. Als tragendes Rückgrat diente eine selbsttragende Monocoque-Konstruktion aus Stahlblech. Der gesamte Rahmen kam nach dem Zusammenbau komplett zum Feuerverzinken. Dadurch erhielt das Monocoque nicht nur einen nahtlosen perfekten Korrosionsschutz, die Zinkschicht wirkte im Bereich von Blechnähten und Überlappungen an Fugen als verbindendes und tragendes Element. Der Effekt: Die Biegesteifigkeit des Monocoques, wichtige Voraussetzung für ein agiles und sicheres Handling, erhöhte sich um rund 25 Prozent.

Monocoque mit Kleid aus Kunststoff

Das für sich bereits fahrfähige Monocoque trug ein Kleid aus Kunststoff: Der Z1 war das erste Fahrzeug der Welt, bei dessen Kunststoffaußenhaut alle senkrechten Teile aus spritzgegossenen Thermoplasten bestanden. Die elastische und beschädigungsunempfindliche Beplankung war verschraubt. Vier unverwechselbare und nicht zuletzt einwenig schräge Farbtöne prägten den äußeren Auftritt des Z1. Das herausragendste Merkmal waren jedoch die beiden, bis heute einmaligen, in den Schwellern elektrisch versenkbaren Türen. Wegen des gesicherten Flankenschutzes durch die hohen Schweller war diese besonders luftige Art der Fortbewegung sowohl sicher als auch legal.

Antrieb und Fahrwerk für den Z1 spendierte die damalige 3er Reihe. Unter der Fronthaube arbeitete der klassische Reihensechszylinder, der aus 2,5 Liter Hubraum eine Leistung von 125 kW/170 PS entwickelte und als Frontmittelmotor eingebaut war. Handling und Fahreigenschaften des Roadsters rissen Legionen von Fachjournalisten zu Hymnen des Lobpreises hin. Selten war BMW seinen Motto "Freude am Fahren" wirklich so nahe gekommen wie beim Z1.

Dass der Preis für den Z1 zum Verkaufsstart auf 83.000 D-Mark geklettert war, tat seiner Beliebtheit keinerlei Abbruch. Rund 4.000 Käufer hatten ihn schon bestellt. Als die ersten Serienautos Anfang 1989 zu den Kunden rollten, stellten Inserate für einen zuteilungsreifen Vertrag bis zu 20.000 D-Mark Aufpreis in Aussicht. Nach 8.000 Z1 endete die Produktion im Juni 1991. Die problemfreie Antriebstechnik und das korrosionsbeständige Chassis und die Kunststoffkarosserie verleihen dem Z1 auch nach 25 Jahren eine Alltagstauglichkeit, die für einen Youngtimer unvergleichlich ist. Bei gesichertem Werterhalt. (mid/tl)


25 Jahre BMW Z1

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