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ZDK/ZVK-Streit: Grün und Kraft auf Konfrontationskurs

28.11.2024 22:04 Uhr | Lesezeit: 4 min
ZDK/ZVK-Streit: Grün und Kraft auf Konfrontationskurs
Nächste Runde im Trennungsdrama zwischen ZDK und ZVK
© Foto: ProMotor/T.Volz

Schwere Vorwürfe gegen Bundesinnungsmeister und ZVK-Chef Detlef Peter Grün: Kritiker sprechen von fahrlässigem Handeln und unverhältnismäßigen Kosten für die Etablierung einer eigenen Geschäftsstelle. Der Streit um die Trennung eskaliert weiter.

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Der Konflikt zwischen dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und dem Zentralverband des Kraftfahrzeughandwerks (ZVK) dreht sich weiter – und das mit zunehmend härteren Bandagen. Bundesinnungsmeister und ZVK-Präsident Detlef Peter Grün treibt mit Nachdruck die Trennung der gemeinsamen Geschäftsstelle voran und setzt dabei auf externe Expertise. Doch die Art und Weise, wie er das umsetzen will, sorgt für Unmut – und das nicht nur bei ZDK-Kritikern, sondern auch innerhalb des ZVK. Interne E-Mails, die AUTOHAUS vorliegen, geben nun tieferen Einblick in die Hintergründe. 

In einer E-Mail an die Kfz-Landesverbände und deren Verantwortlichen, die AUTOHAUS zugespielt wurde, machte Grün in der vergangenen Woche klar, wie die nächsten Schritte aussehen sollen: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RSM Ebner Stolz soll die organisatorische Trennung und die Einrichtung einer eigenen ZVK-Geschäftsstelle bis zum 31. Dezember 2025 begleiten. "Das Unternehmen verfügt über ein breites fachliches Netzwerk, um alle mit einer Trennung unserer gemeinsamen Geschäftsstelle verbundenen Fragestellungen beantworten zu können", so Grün. Für diese "Interimslösung" sei ein Budget von 500.000 Euro vorgesehen – finanziert aus dem Vermögen des ZVK. Die Mitgliederversammlung am 3. Dezember 2024 soll darüber abstimmen. 

Gegenwind für Grüns Pläne 

Die Kritik an diesem Vorschlag kommt ausgerechnet von Michael Kraft, der sowohl Schatzmeister des ZDK als auch des ZVK ist. In einer Antwortmail nimmt der Mercedes-Händler deutlich Stellung gegen Grüns Vorhaben. "Der Gesamtvorstand des ZVK wurde mit dieser Frage bisher nicht befasst, und dementsprechend gibt es auch keinen Beschluss." Besonders die mit der Beauftragung verbundenen Kosten sieht er kritisch. Bei einer solch hohen Honorarschätzung sei auch eine qualifizierte Auswahl zwischen mehreren Anbietern zwingend erforderlich gewesen. 

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Thomas Peckruhn, ZDK-Vizepräsident und Vertreter des fabrikatsgebundenen Handels, stellt sich ebenfalls gegen die Pläne von Grün: "Allen, denen es wirklich um die erfolgreiche Entwicklung der Branche und die Zukunft des Kfz-Gewerbes geht, können diesen Ideen nicht zustimmen." Schwere Vorwürfe erhebt er gegen Grün persönlich: Das desaströse Ergebnis des AÜK-Audits sei bewusst herbeigeführt worden. 

Weller: "Grün startet als Tiger und endet als Bettvorleger" 

Auch Burkhard Weller meldet sich zu Wort. Als Vertreter einer der großen Autohandelsgruppen Deutschlands fasst er in einem Statement die Sorgen und die Kritik vieler Marktteilnehmer prägnant zusammen: "Es ist unverständlich, dass sich die Mitglieder des ZVK von einem Herrn Grün treiben lassen, dass ein einziger Landesverband alle Mitglieder des ZVK und des ZDK in die vorübergehende Bedeutungslosigkeit treibt." 

Besonders heftig fällt seine Kritik an dem Beratungsmandat über 500.000 Euro aus: "Dazu kann ich nur den Kopf schütteln. Wie ist es möglich, dass ein ZVK-Vorstand bewilligt, für persönliche Eitelkeiten Einzelner ein Verbandsvermögen anzuzapfen?" Für Weller steht fest: "Grün startet als Tiger und endet als Bettvorleger – ich sage extra nicht landet." 

Doch Weller belässt es nicht bei Kritik. Er fordert, dass der ZDK nun aktiv wird, um den Schaden zu begrenzen: "Der ZDK muss nun aber auch endlich seine Stammmitglieder, die Autohäuser, aufrufen, sich auf eine aktive Zusammenarbeit mit dem ZDK vorzubereiten." Seine Worte markieren den Schlussstrich unter eine hitzige Diskussion, die deutlich macht, wie stark der ZDK-ZVK-Streit inzwischen eskaliert ist. 

Grün relativiert Kritik 

Grün verweist indes darauf, dass Verbandsentscheidungen vergleichbarer Tragweite in der Vergangenheit ohne breite Abstimmung getroffen worden seien, etwa die Kooperation mit der Online-Autobörse Heycar, die mit 750.000 Euro zu Buche schlug. "Mahnende Worte im Vorfeld – insbesondere zu der 750.000-Euro-Entscheidung in Sachen Heycar – haben uns da vielleicht gefehlt", entgegnet er.


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